In Sachen Unproduktivität und Unprofessionalität hat er zweifelsohne Expertise: Homer Simpson. Anarcho-Familienvater, Sicherheitsinspektor in Springfield und versierter Couch-Potato seit 35 Jahren. In der erfolgreichsten Serie der TV-Geschichte arbeitet er in einem Atomkraftwerk und es kann schon einmal passieren – wie in der Folge „Der Ernstfall“ –, dass er beim Donuts-Mampfen etwas von der Füllung auf den Kerntemperaturregler des Reaktorkerns tropft und dadurch eine Kernschmelze auslöst, die er dann beheben muss. Hand aufs Herz: Homer Simpson würde auch wunderbar ins AKW Zwentendorf in Niederösterreich passen, das – frisch erbaut – nach einer Volksabstimmung 1978 nie in Betrieb gegangen ist. Es ist ein Ort des Nichtstuns, ein historisches Kapitel gescheiterter Innenpolitik, ein Bau, der den Kern der 1970er bewahrt hat. Eigentlich eine Story, die zu „The Simpsons“ passen würde. 1985 stand fest: Hier wird nichts mehr in Betrieb gehen. Seitdem wurde das AKW als Filmset oder Konzert-Location genutzt und kann in Führungen besucht werden.