Mit den Grazer Philharmonikern unter ihrem Chef Vassilis Christopoulos gestaltete sich das Saison-Abschlusskonzert im Opernhaus zu einem Musikfest. Eingangs ein „Frühlingsstück“ für Orchester von Lili, der jüngeren, früh verstorbenen Schwester von Nadia Boulanger. Namentlich beeindruckte hierauf die nun schon ein Jahrzehnt in Graz tätige katalanische Mezzosopranistin Anna Brull mit gestalterisch als Stimmparcours feinnuancierten sechs Orchesterliedern von Hector Berlioz, den „Nuits d‘été“. Teil zwei bildete Beethovens detailliert und in allen Bereichen wie Tempi oder formale Strukturen meisterhaft ausgestaltete „Pastoral“-Sinfonie.

Hernach kam es zu einer besonderen Ehrung: Flötist Manfred Kalcher und Konzertmeister „Peppo“ Mostetschnig, jahrzehntelange Ensemblestützen, wurden, bevor als Pensionisten „entlassen“, von Intendant Ulrich Lenz wortgewaltig belobigt. Chefdirigent Christopoulos trug dann Geige und Bogen nach hinten, weil der Geehrte manch Präsent zu schleppen hatte. In dieser Woche übrigens wird das Orchester beim Athen Epidauros Festival im Freilufttheater Odeon des Herodes Atticus in der griechischen Hauptstadt gastieren. Walther Neumann