Für Jurorin Mara Delius startete der Freitag in der Wortarena gleich doppelt spannend, eröffneten doch die beiden von ihr vorgeschlagenen Autoren den Lesereigen. Mit „Die Schakalin“ stieß die Deutsche Sophie Stein in der emotional geführten Diskussion nur auf geteilte Zustimmung: Die Begegnung von zwei jungen Menschen auf einer Fähre im Donaudelta wird in mehreren Statements als unheimlich empfunden, Mithu Sanyal liest Frankenstein-Anklänge heraus, Mara Delius eine „Tarkowsky-artige Stille“. Und wenn Klaus Kastberger Nestroy zitiert und den Beitrag als „Text im Sonntagsg´wandl“ bezeichnet, meint er das nicht positiv; er äußert den Verdacht, „der Text könnte einem philosophisch-naturwissenschaftlichen Seminar entlaufen sein“.