Jetzt ist er auch noch den Goldenen Schlüssel seiner Heimatstadt New York los. Sean „Diddy“ Combs war vom Bürgermeister Eric Adams aufgefordert worden, die 2023 verliehene Anerkennung zurückzugeben. Grund ist ein im Mai veröffentlichtes Video aus dem Jahr 2016, auf dem zu sehen ist, wie Combs seine damalige Lebensgefährtin körperlich misshandelte.

Schon im November hatte die Frau eine Zivilklage angestrengt, u. a. wegen sexuellen Missbrauchs, Vergewaltigung, Einschüchterung und Gewalttätgkeit. Combs hatte die Vorwürfe zurückgewiesen, statt zum Prozess kam es zu einem Vergleich.

Einflussreicher Produzent und Künstler

Nachdem seine Vergehen nun auch auf Video dokumentiert sind, bröckelt das Image des heute 54-jährigen Hip-Hop-Magnaten aus New York zusehends. Sein Leben scheint die Vorurteile gegen die Hip-Hop-Kultur zu bestätigen. Sean Combs, damals hauptsächlich noch als „Puff Daddy“ bekannt, war vor gut 20 Jahren einer der einflussreichsten Produzenten und Künstler. In den Neunzigern hatte er diverse Acts produziert, darunter auch The Notorious B. I. G., das Rap-Genie, das 1997 ermordet wurde. Nach dem Tod des Freundes startete Combs eine Solokarriere, galt aber trotz großer Erfolge nach wie vor als brillanter Produzent und weniger als brillanter Musiker.

Plattenfirma, Mode- und Spirituosenmarken

Neben seiner Plattenfirma betreibt er auch eine Modemarke und besitzt diverse Spirituosenmarken, er hält Anteile an Medienunternehmen und in der Nahrungsmittelindustrie, darüber hinaus arbeitete er als Schauspieler. Nur Platten hat er nur mehr sporadisch veröffentlicht. Sein Vermögen wird auf bis zu einer Milliarde Dollar geschätzt. Combs ist Großspender, der für seine großzügigen Gaben an Universitäten geehrt wird. Rechtliche Probleme hatte er schon oft, blieb aber erfolgreich. Ob Combs diesen Skandal als öffentliche Figur überlebt, ist mehr als fraglich: Die Ladenkette Macy‘s hat seine Kleidung aus dem Sortiment entfernt und eine Uni hat eine Millionenspende zurücküberwiesen.