600.000 Euro an zusätzlichen Förderungen für Kultureinrichtungen, die einen Fördervertrag mit dem Land Steiermark haben: Wie berichtet, hat die Landesregierung letzte Woche die lange erwartete Sonderförderung für Fair-Pay in Kunst und Kultur 2024 beschlossen. Bis 31. Mai kann in der Kulturabteilung darum angesucht werden. Akkordiert mit der Stadt Graz, die am 16. Mai ihrerseits 600.000 Euro an Fair-Pay-Förderungen beschließen wird, summieren sich die zusätzlichen Fördermittel heuer auf 1,2 Millionen Euro.
Ungeteilte Freude über die zusätzlichen Fördermittel herrscht in der freien Szene allerdings nicht. Die IG Kultur sieht ihre Fair-Pay-Vorschläge hinsichtlich Treffsicherheit, Fairness und Nachhaltigkeit zu wenig berücksichtigt; angesichts der heurigen Erhöhung des Kulturbudgets um 8,2 Millionen auf insgesamt 85 Millionen Euro sei der Betrag von 600.000 zu gering, um wirklich Signifikantes zu bewirken, so die Stellungnahme der IG, zumal laut einer Erhebung im Vorjahr „das Land allein für die Schließung des Fair-Pay-Gaps bei den mehrjährigen Förderverträgen mindestens 1 Million Euro benötigen würde“.
„Verschärfte Ungleichbehandlung“
Kritik gibt es des weiteren am intransparenten Budget (auch hinsichtlich 2025), am komplizierten Prozedere der Mittelverteilung sowie an einer „verschärften Ungleichbehandlung“ der Fördernehmer außerhalb von Graz, die nur vom Land und damit insgesamt knapper bedacht werden. „Uns erwartet eine komplizierte und aufwendige Fördervergabe, die im Angesicht der ausgeschütteten Fördermittel wenig bewirken wird“ befürchtet IG-Leiterin Lidija Krienzer-Radojevic. Man hoffe auf die Kooperation der Kulturabteilung „sodass die Anträge auch fristgerecht eingereicht werden können.“