Meine Güte, wie schnell fünf Jahre vergehen. Hat der Kärntner Regisseur und Theatermacher Martin Kušej nicht eben erst in Wien angefangen? Und schon ist Schluss. Kušejs Vertrag ist nicht verlängert worden, am Dienstag (23. April) präsentiert sein Nachfolger Stefan Bachmann seine erste Burgtheater-Saison. Dem weht schon vorab viel Sympathie entgegen, fast hat das etwas Demonstratives. Derweil fand am Wochenende die letzte Premiere von Kušejs Direktion statt. Herbert Fritschs Inszenierung trägt den Titel „Zentralfriedhof“; da habe sich, wie da und dort genüsslich vermerkt wurde, Kušej ja den passenden Abgang bereitet. Das zeigt: Er hatte in Wien Gegner (um nicht zu sagen Feinde), auch in den Medien. Das ist allerdings nicht ungewöhnlich in der Stadt: Ein nicht-kontroversieller Burg-Chef wäre hier ja gleich Menetekel für den Bedeutungsverlust des Theaters an sich.