Die erste Diagonale von Claudia Slanar und Dominik Kamalzadeh geht zu Ende. Erste Bilanz: Einstand geglückt. Die neue Doppelspitze ist mit einem Dokumentarfilm gestartet, der nicht nur den Bezirksvorsteher im temporär größten Kinosaal des Landes in der List-Halle zum Weinen und Lachen animiert hat; sondern auch viele im Publikum. Ruth Beckermanns „Favoriten“ über eine Volksschulklasse im gleichnamigen zehnten Hieb in Wien eröffnete nicht nur einen aufrichtigen Blick auf das Bildungssystem, sondern gleich einen ganzen Mikrokosmos an Gegenwart mit. Und er rückte jene Menschen in den Fokus, deren Vorfahren sich seit den 1960ern hier niederließen und Österreich mitprägten. „Die erste Schicht“ taufte man das Special und die dazugehörige neue Buch-Edition zum Schwerpunkt Arbeitsmigration.
Das korreliert mit den Ergebnissen des dritten Film Gender Reports, der belegt, dass die Branche ein Diversitätsproblem hat. Queere Figuren haben Seltenheit, Akademiker und Akademikerinnen dafür sind überrepräsentiert. Figuren mit Migrationshintergrund werden in unteren Schichten angesiedelt. Die Diagonale stemmte sich dagegen. Und das Publikum mit.