Für eine schöne Aufnahme schnappt sich Regisseur Markus Raich gerne ein kleines Zelt, packt ein paar Energieriegel ein und übernachtet auf einem Gipfel. Wenn am frühen Morgen die Sonne über die Berge lugt, hat der Ausseer seine Kamera bereits aufgebaut und fängt den Sonnenaufgang ein.
Seine neueste Produktion „Hoch und Heilig“ folgt einem Bergpilgerweg, der Osttirol, Südtirol und Kärnten verbindet. 13.000 Höhenmeter sind auf einer Wegstrecke von 200 Kilometern in neun Tagen zu bewältigen. „Auf dem Gipfel übernachte ich aber nur, wenn das Wetter hundertprozentig passt.“ Als Einsatzleiter der Bergrettung im Ausseerland weiß er, wie man Gefahren verhindert. Für Raich ist es die bereits neunte „Land der Berge“-Produktion für den ORF. Als Präsentator hat er sich wieder Alexander Rüdiger an Bord geholt, der alle neun Etappen gewandert ist. Rüdiger, der als Moderator der ORF-Show „Money Maker“ bekannt wurde, ist ein leidenschaftlicher Ausdauer- und Extremsportler.
Alpine Streckenführung
Markus Raich brauchte dieses Mal, wie sonst für ihn üblich, nicht klettern – auch wenn die Streckenführung für einen Pilgerweg doch sehr alpin ist. „Landschaftlich ist ja jeder Pilgerweg schön“, sagt Raich, aber ihn hätte das Alpine interessiert. Und so folgt die Kamera dem Weg von Lavant in Osttirol bis nach Südtirol, um von dort wieder zurück nach Osttirol bis nach Heiligenblut in Kärnten zu führen. In der Berg-Dokumentation sieht man die vielen Wallfahrtskirchen genauso wie man auch von den Gipfeln bis ins Tal blickt. Markus Raich hat dieses Mal auch die Drohne fliegen lassen: „Man kann damit schöne Aufnahmen machen, aber viel will ich sie nicht einsetzen.“ Da eine Drohne auch nur 120 Meter hoch fliegen darf, hat der Filmemacher die ganze Etappe auch vom Hubschrauber aus gefilmt: „Das war für die Gebietsaufnahmen wichtig. Nur so konnten wir von Südtirol über Osttirol bis Kärnten filmen.“ Beim Schnitt hat ihm wieder Manfred Rastl unterstützt und die Musik steuerte wieder der Kärntner Komponist Hubert Waldner bei: „Ich musste mit der Musik sehr feinfühlig umgehen, weil es ja ums Pilgern geht.“ Seine Musik sei daher nicht, wie für Berg-Dokumentation sonst üblich, massiv und kräftig, sondern eher „himmlisch“. „Einmal brachte ich auch etwas Jazziges rein“, sagt Waldner, der selbst Jazz-Saxophonist ist. Besonders herausgefordert war er durch einen kurzen Schwenk nach Tibet, wo Pilger und Pilgerinnen den Kailash umrunden. „Das hat mich herausgefordert. Ich habe einen durchklingenden Ton erzeugt und eine Flöte darübergelegt.“ Die nächste „Land der Berge“-Produktion hat Raich übrigens schon in Angriff genommen – es geht wieder in die Steiermark.