Egal, wie schlecht eine Inszenierung in Film, Fernsehen oder Theater ist, Gerti Drassls Spiel strahlt immer. Ihren Figuren kommt sie immer sehr nahe. In „Persona Non Grata“ wächst die gebürtige Südtirolerin nun darstellerisch über sich hinaus. In der fiktionalisierten Story ist sie in der Rolle der Andrea Weingartner zu sehen, die an die Biografie von Nicola Werdenigg angelehnt ist. Also an jene Ex-Skirennläuferin, die 2017 eine Lawine auslöste, als sie sexualisierte Gewalt im Österreichischen Skiverband aufdeckte und über ihre Vergewaltigung sprach. Wie präzise und empathisch Drassl die inneren Konflikte dieser Figur mitsamt Scham- und Schuldgefühlen sowie den späteren Befreiungsschlag verkörpert, sucht ihresgleichen. Dieser Schauspielerin schaut man einfach irre gerne zu; egal, ob beim Nachdenken, Ausrasten, Stursein oder beim glorreichen Scheitern und euphorischen Tanzen.