Mehr als nur einen musikalischen Leckerbissen hat demnächst der Grazer Musikverein im Aufgebot: Dirigentin Marie Jacqout wird am 15. und 16. Jänner mit den Wiener Symphonikern zwei Mal im Stefaniensaal aufspielen und neben Klassikern auch Unbekanntes zu Gehör bringen. Im Februar findet das Musikverein- und Graz-Debüt von Startenor Klaus Florian Vogt statt, der mit Schuberts „Schöner Müllerin“ einen Liederzyklus abseits seiner Wagner-Rollen präsentieren wird.
„Der Musikverein bindet seit Jahren die gefragtesten Dirigentinnen der Welt im Rahmen der Abonnementkonzerte ein. Nach Oksana Lyniv sind es heuer Joanna Mallwitz, Dirigentin und Pianistin Anna Handler sowie Marie Jacquot, die als erste Frau die Bundesländertour der Wiener Symphoniker leitet und bei uns debütieren wird“, erläuterte Musikverein-Chef Michael Nemeth im Gespräch.
Marie Jacquot, die ebenso wie ihre genannten Kolleginnen keineswegs die Frauenquote anheben soll sondern längst viele männliche Kollegen hinter sich gelassen hat, bringt an zwei Abenden ein spannendes Programm mit den Werken der damaligen Wunderkinder Felix Mendelssohn und Erich W. Korngold, außerdem „Der verzauberte See“ von Anatoli Liadov. Die französische Dirigentin ist nicht nur Erste Gastdirigentin der Wiener Symphoniker, sondern auch designierte Chefdirigentin des Royal Danish Theatre, wo sie im Sommer 2024 die musikalische Leitung übernehmen wird.
Einige Wochen später steht Klaus Florian Vogt auf der Bühne des Stefaniensaals und wird seinen magisch-hellen Tenor erklingen lassen. Der für viele weltbeste Lohengrin, Parsifal oder Tannhäuser, der noch im Jänner erstmals als Tristan (Semperoper Dresden) zu hören sein wird, wird mit Franz Schuberts „Die schöne Müllerin“ ein inniges, fein nuanciertes Werk zu Gehör bringen. „Der langen Tradition der Liederabende im Musikverein Graz folgend treten 2024 wieder die besten Interpreten auf. Den Auftakt macht Klaus Florian Vogt, der sein lang ersehntes Graz-Debüt feiern wird. Die Damen-Trias Kammersängerin Camilla Nylund, Patricia Nolz (zuletzt als Prinz Orlowsky gefeiert, Anm.) sowie Belcanto-Star Lisette Oropesa schließen den Reigen ab“, zählte Nemeth auf und ergänzte: „Als Glanzlicht des Vokalzyklus ist schließlich Verdis Oper “Attila‘ mit Kammersänger Ferruccio Furlanetto in der Titelrolle zu erleben.“