Vor 25 Jahren fuhr Tony Soprano das erste Mal über den New Jersey Turnpike und durch die biedere Vorstadt und bog am Ende mit dem SUV in die Auffahrt zu seinem pompösen Anwesen ein. Dieser Vorspann zu „Die Sopranos“ zeigt nicht nur die typische Tristesse New Jerseys, einer kleinbürgerlichen Gegend, durchsetzt mit Industrieanlagen, Speditionen und natürlich dem Flughafen Newark: Hier geht Düsteres vor sich, hier ist Mafialand. „Ich bin heute Morgen aufgewacht und habe mir eine Waffe besorgt. Meine Mutter hat gesagt, ich bin der Erwählte“ – der Text des Eröffnungssongs lässt keine Zweifel daran, in welche Welt uns „Die Sopranos“ ab der ersten Szene hineinziehen: in die Welt Tony Sopranos, Capo der Mafia von New Jersey. Er ist ein witziger, gewalttätiger, charmanter und egozentrischer Mann, der zwei Familien hat. Die Familie zu Hause, mit der intelligenten, aber letztlich fügsamen Ehefrau Carmela und Kindern im Teenager-Alter. Und dann gibt es noch die „Familie“ bei der Arbeit. Diebe, Räuber, Schläger, Buchmacher, Erpresser, Zuhälter und Mörder.