Nach dem Erfolg der ersten beiden Staffeln haben RTL und Koproduktionspartner ORF schnell für Nachschub gesorgt: Von April bis August dieses Jahres wurden in Kroatien, Lettland und Litauen die neuen Folgen gedreht, die beim Streamingdienst RTL+ schon abrufbar sind und ab 27. Dezember im linearen Fernsehen laufen. Wieder mit Dominique Devenport und Jannik Schümann in den Hauptrollen. Mit der Programmierung im linearen TV rund um die Weihnachtstage knüpft man jedenfalls ganz bewusst an die Feiertagstradition der Marischka-Kitschklassiker mit Romy Schneider an.
Der Aufwand für „Sisi“ ist beachtlich: Rund 500 Köpfe zählte die Filmcrew, dazu kamen noch 2500 Komparsen. Etwa 1500 Kostüme – 60 allein für Sisi – und 120 Perücken mussten für die Folgen 13 bis 18 angefertigt bzw. ausgeliehen werden. An den 67 Drehtagen wurden zudem rund 70 Pferde eingesetzt. Neu im „Sisi“-Ensemble sind unter anderen Arian Wegener als Kronprinz Rudolf, Deniz Orta als Sisis Weggefährtin Alma, Jakob Geßner als Anführer der Arbeiterbewegung und Daniel Friedrich als Erzherzog Franz Karl.
Das Paar steht in der dritten Staffel vor einer Zerreißprobe: Denn in Zeiten politischer Unruhen befreit Sisi den Kronprinzen aus der Militärausbildung, die ihr Mann Franz gegen ihren Willen verordnet hat, und kehrt der Hofburg den Rücken. Auf der Flucht mit Sohn Rudolf schließt sie neue Freundschaften, etwa auf einer Mittelmeerinsel und in Paris. „Kitschelemente sind natürlich auch bei uns da. Aber es ist uns gelungen, Sisi als Mensch mit Bedürfnissen und Ängsten zu zeigen, der Fehler begeht, wütend wird“, sagt Dominique Devenport über die Neuverfilmung des kaiserlichen Stoffs. Die dritte Staffel sei für Sisi „ein konstantes Abwägen ihrer eigenen Werte und ihrer kaiserlichen Pflichten“, erklärt die 27-jährige Schauspielerin, eine gebürtige Schweizerin.
Jannik Schümann beschreibt die Entwicklung seiner Rolle so: „Da die Stimmen des Volkes immer lauter gegen die unfairen Verhältnisse der Monarchie wüten und Kaiser Franz Josef sich um die Zukunft seines Landes sorgt, sieht er sich gezwungen, seinen Sohn Rudolf, früher als mit Sisi vereinbart, ins Militär zu stecken. Dies führt zu einer starken Auseinandersetzung mit seiner Frau und erzeugt einen Zwiespalt in Franz.“
Wie schon bei den bisher gezeigten Folgen lautet das Motto der TV-Macher, „eher psychologisch wahrhaftig sein, als sich strikt an die Geschichtsbücher zu halten“. Viel Fiktion und künstlerische Freiheit eben. Die Konkurrenzproduktion, das deutsche Netflix-Drama „Die Kaiserin“, konnte kürzlich in New York den International Emmy als beste Dramaserie gewinnen.
„Sisi“: Am 27. und 28. Dezember in ORF 1 und auf RTL, ab 20.15 Uhr laufen jeweils drei Folgen.