Nach den umjubelten Opern „Fidelio“ (2020), „Tosca“ (2021) und der heurigen „Carmen“ hat Spielstätten-Geschäftsführer Bernhard Rinner gemeinsam mit Dirigent Marcus Merkel heute, Donnerstag, das nächste spektakuläre Projekt, das im nächsten Jahr über die Bühne gehen wird, vorgestellt. Es handelt sich um „Der Ring an einem Abend - (fast) ohne Worte“. Premiere ist am 18. August 2024, an diesem Abend findet die Uraufführung der konzertanten „Grazer Fassung“ statt. „In dieser Konstellation hat es das noch nie gegeben“, betonte Rinner. Richard Wagners Tetralogie „Der Ring der Nibelungen“ wird also an nur einem Abend gezeigt. In Anlehnung an Lorin Maazels „Der Ring ohne Worte“ präsentieren die Grazer Spielstätten gemeinsam mit der Oper Graz die spektakulärsten Orchesterstücke aus Wagners Opus magnum sowie die emotionalsten Gesangspartien aus den Finali der Opern.
„Provinz beginnt im Kopf“, stellte Bernhard Rinner bei der Präsentation dieser ganz besonderen Aufführung fest. Er stemme sich „gegen die Behauptung, dass keine Weltstars für Graz zu haben sind.“ Auch dieses Wagner-Projekt beweist das Gegenteil, denn mit Bayreuther Wagner-Stars wird der Grazer Schloßberg zum Festspielhügel: Gabriela Scherer singt die Sieglinde (Walküre 1. Akt), Elena Pankratova die Brünnhilde. Klaus Florian Vogt ist, auch das eine Premiere, gleich in drei Rollen zu hören: in drei seiner Parade-Partien als Loge (Rheingold Finale), Siegmund (Walküre 1. Akt) und Siegfried (Siegfried 3. Akt).
Scherers Ehemann Michael Volle, bei der Kritikerumfrage der Zeitschrift „Opernwelt“ heuer nach 2008 zum zweiten Mal zum ,„Sänger des Jahres“ gekürt, singt den Wotan. Die Mitglieder der Grazer Philharmoniker unter der Leitung von Marcus Merkel sollen für ein unvergessliches Hörerlebnis sorgen.
Die Wagner-Stars werden direkt aus Bayreuth anreisen - und kehren von Graz aus auch wieder dorthin zurück. Weshalb es aus Termingründen auch nur zwei Aufführungen auf der Kasemattenbühne geben wird. Nach der Premiere am 18. August findet eine zweite Aufführung am 20. August statt. Dirigent Merkel betont, dass es sich beim „Grazer Ring“ um eine „neuartige Orchesterfassung“ handle. Aus einem 16-Stunden-Ring wird in Graz eine rund zweieinhalbstündige Aufführung. „Die Sogwirkung bleibt aber bestehen“, verspricht Merkel. Und: „Keine einzige Note in unserer Version ist nicht von Wagner.“
Der „Grazer Ring“ findet im Rahmen von „Sommer am Berg“ statt. Dass dort die unterschiedlichsten Genres vertreten sind, bleibe weiterhin wichtig, so Bernhard Rinner. „Aber wir wollen auch Oper und Schauspiel stärker positionieren und damit eine historische Tradition aus den 50er-Jahren fortsetzen.“ Und zur Grazer Wagner-Inszenierung: „Mit dieser Fassung können wir sowohl echten Wagnerianern eine einzigartige Produktion bieten als auch Wagner-Neulingen den Einstieg so schmackhaft wie möglich machen.“