Das Preisfieber in Hollywood steigt – zumindest erreichen die Spekulationen über die Favoriten der anlaufenden Trophäensaison erste Höchststände. Am Montag war der Tag der Entscheidung bei den Golden Globes – zumindest im Hinblick auf die heurigen Nominierungen für die Gala im Jänner. Mit großen Überraschungen konnte man jedoch nicht aufwarten: „Maestro“, „Killers of the Flower Moon“, „Barbie“, „Oppenheimer“, „Past Lives“ und „Zone of Interest“ sind in der Kategorie „Bestes Drama“ nominiert. Und in der Kategorie „Beste Komödie/Musical“ gibt es Siegeschancen für „Barbie“, „Air“, „American Fiction“, „The Holdovers“, „May December“ und „Poor Things“.
Die grelle Satire „Barbie“ von US-Regisseurin Greta Gerwig geht mit neun Nominierungen als Favorit in das Rennen um die Golden Globes. Das Drama „Oppenheimer“ von Christopher Nolan über den Erfinder der Atombombe hat acht Gewinnchancen. Martin Scorseses Historienthriller „Killers of the Flower Moon“ und das skurrile Märchen „Poor Things“ von Regisseur Giorgos Lanthimos folgen mit jeweils sieben Nennungen.
In der Riege der Darsteller können Schauspieler wie Bradley Cooper („Maestro“), Cillian Murphy („Oppenheimer“), Leonardo DiCaprio („Killers of the Flower Moon“) oder Timothée Chalamet („Wonka“) auf einen Globe hoffen. Bei den Damen kann unter anderen die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller auf einen Golden Globe hoffen. Die 45-Jährige wurde für ihre Rolle in dem Justizthriller „Anatomie eines Falls“ nominiert, das am Wochenende bereits beim Europäischen Filmpreis die zentralen Ehrungen für sich reklamierte. Mit Hüller sind in der Sparte „Beste Darstellerin in einem Filmdrama“ fünf weitere Schauspielerinnen im Rennen, darunter Lily Gladstone („Killers of the Flower Moon“), Carey Mulligan („Maestro“) und Annette Bening („Nyad“).
Im Serienuniversum konnte wie erwartet die rach- und erbsüchtige Sippschaft von „Succession“ (HBO/Sky) punkten. Die vierte und letzte Staffel rund um ein familiäres Familienimperium ging heuer mit Pauken, Granaten und dramatischen Verhandlungsmarathons ins Finale – dafür kassiert man bei den Globes zehn Nominierungen. „Ted Lasso“ (drei Nominierungen), jene viel gelobte Serie rund um einen US-Footballtrainer, der bei einem englischen Fußball-Underdog zum Erfolgstrainer wird, ging heuer ebenfalls ins Finale, aber konnte mit drei Nominierungen mit dem Langzeitkonkurrenten „Succession“ heuer nicht mithalten. Der neue Liebling (fünf Nominierungen) heißt natürlich „The Bear“ (Disney+) und ist in der Kategorie „Beste Serie Musical/Comedy“ direkter Konkurrent von „Ted Lasso“ (Apple TV+) wie auch Hauptdarsteller Jeremy Allen White gegen Jason Sudeikis in den Ring steigt. Fußballtrainer gegen Koch sozusagen. Neueinsteiger „The Last of Us“ (HBO/Sky), die bildgewaltige Dystopie-Serie, geht mit drei Nominierungen ins Rennen, darunter als beste Serie in der Kategorie „Drama“ und für die beiden Hauptdarsteller Bella Ramsey und Pedro Pascal. Fast schon traditionell sind die Globe-Nominierungen für „The Crown“ (Netflix) – darunter als „beste Dramaserie“.