Gut, „Dankeee schööön!“ sollte man an diesem mehr als 90 Minuten dauernden Abend von den beiden Akteuren sehr oft zu hören bekommen. Ist jedoch mehr als berechtigt, denn in der ziemlich vollen Stadthalle ist die feierlaunige Fangemeinde nicht nur in bester Stimmung, sondern auch textsicher bei der Sache. Und Seiler und Speer haben ja auch etwas zu feiern – nämlich das letzte Konzert der Herbsttournee, die sie und ihre ausgezeichnet aufspielende Band bis etwa ins ferne Leipzig und gar in die Schweiz nach Zürich geführt hat. Wobei da die Frage nicht ganz unberechtigt erscheint, ob die dortigen Besucher überhaupt etwas von den Texten und Ansagen der beiden Frontmänner verstanden haben? Aber egal, auch Wolfgang Ambros hat in seinen Glanzzeiten in Deutschland bestens reüssiert. Nun, nicht nur die begleitenden Musiker glänzen, auch der Mann am Mischpult liefert einen klaren und druckvollen Sound, der jedes Instrument gut hörbar ins Klangspektrum rückt. Auch die Augen der Zuhörenden bekommen mittels pyrotechnischer Effekte allerhand sprühendes und feuriges geboten.

Die beiden überhaupt nicht abgehoben agierenden Protagonisten legen an diesem (letzten) Abend der Konzertreise ihren Fokus in die Musik und weniger in blödelndes Geplapper. Und man muss (überrascht) feststellen, wie viele Hits (etwa „Ala bin“, „Herr Inspektor“ und natürlich das unverwüstliche „Ham kummst“) die beiden in den fast 10 Jahren ihres Bestehens abgeliefert haben. Ein Kollege der schreibenden Zunft hat dies kürzlich sehr treffend mit folgenden Worten beschrieben: „Lockere Saufhymnen und augenzwinkernde Proleten-Oden stellen sich gleichberechtigt neben Gesellschaftskritik…“

Dass bei solchem riesigen Erfolg Gegenstimmen und Unkenrufe laut werden, sollte eben jenen Erfolg nur noch verstärken, werden doch Seiler und Speer immer wieder Trennungsabsichten untergeschoben. Dabei sollte man auch den Projekten abseits des Duo-Lebens Gehör schenken. Sehr empfehlenswert Christopher Seilers Veröffentlichung mit Ernst Molden und dem Frauenorchester („De Zwidan Zwa“). Oder man denke an Bernhard Speers Soloprogramm „Herr Speer“. Wie auch immer, der nächste Steiermark-Termin von Seiler und Speer ist längst fixiert und findet am 27. Juni 2024 in Fürstenfeld statt. Da bleibt irgendwie nur noch anzumerken: „Dankeee schööön!“