Erzherzog Johann hat auch rund 165 Jahre nach seinem Tod nichts an Strahlkraft verloren, im Gegenteil, wird er doch längst mit sehr heutigen Titeln wie Entrepreneur, Innovator oder auch Modernisierer versehen. Zu seiner Zeit klang das noch ein wenig anders, denn der „General-Genie-Direktor“ war nur einer seiner vielen Titel. Ab 11. Mai 2024 widmet das Universalmuseum Joanneum (UMJ) seinem Stifter ein eigenes Museum, und zwar dort, wo er einst selbst residierte – im Schloss Stainz. Rund 530 Quadratmeter sind dort dem Habsburger mit Fortschrittsgeist gewidmet und das ganz ohne „romantisch-verklärte Darstellungen“, wie Karlheinz Wirnsberger, Leiter der Abteilung im Schloss Stainz, die Herangehensweise skizziert. Für Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) wird mit dem Museum „eine Lücke geschlossen und man versucht, einer so enorm mannigfaltigen Persönlichkeit gerecht zu werden“.
Gleich mehrere Museen stellten am Montag ihr Programm für das kommende Jahr vor: Die Sammlung der Neuen Galerie umfasst mittlerweile rund 5000 Werke und wird ausgewählte Stücke ab 11. April zu einer „Highlight“-Schau verdichten. Mit dabei sind Werke von Egon Schiele, Herbert Boeckl, aber auch eine „Marilyn-Monroe“-Version von Andy Warhol wird zu sehen sein. Im Bruseum widmet man sich mit der Ausstellung „Ein irrer Wisch“ einem der wichtigsten Kreuzungspunkte im Künstlerleben von Günter Brus, dem Übergang vom Aktionskünstler zum Bilddichter.