„Wash the pain away“. Steht in der Auslage in der Grazer Volksgartenstraße 4 bis 6. Gemeint ist: sich reinwaschen von seiner Schuld. Der deutsche Künstler Julian Hetzel ortet die Schuld in der westlichen Überflussgesellschaft, versinnbildlicht durch Menschenfett. Umkehrschluss: Schuld kann man als Ressource nützen und aus gespendetem Menschenfett der plastischen Chirurgie (angeblich ganz legal) Seifen herstellen. Die heißen „Self“, sind mit einer Nummer versehen und stehen aufgefädelt im Shop. Für jedes Produkt, das über den Ladentisch geht, wird ein Stück nach Afrika geschickt; zusätzlich, so die Auskunft, wird mit dem Geld ein Brunnenbauprojekt in Malawi unterstützt.
Seifenschaum aus Menschenfett
In einem performativen Parcours werden Besucher in der „Schuldfabrik“ durch einen Beichtstuhl gejagt, nehmen in einem OP Platz, erfahren, wie Absaugung von Bauchfett (Achtung, Vorführung!) funktioniert und wie im Labor aus Fett Seife wird. Später lassen Ventilatoren Menschenfett-Seifenschaum aus der Maschine tanzen. Eh hübsch anzusehen. Etwas fehlt aber dringend: ein Bezug zu tatsächlichen Experimenten der Nazis mit Leichenteilen in Vernichtungslagern. Stattdessen heißt es: „an etwas Schönes denken“, derweil einem eine Hand die Hände wäscht.