Das nahende Ende, sterbende Bienen, Meeresspiegel, die unerbittlich steigen oder eine junge Frau, die aufgrund einer extremen Hitzewelle nicht mehr aus ihrer Wohnung kann - über all das und mehr haben neun Grazer Autorinnen und ein Autor in ihren Texten geschrieben, die am Donnerstag im Klima-Kultur-Pavillon zu hören sind.
Das Stichwort dazu lautet "Climate-Fiction", kurz "Cli-Fi". So nennt sich Literatur, die sich mit dem Umweltschutz und dem Klimawandel befasst. Während die Überkategorie "Science Fiction" wohl jedem ein Begriff ist, ist "Cli-Fi" bisher hauptsächlich im englischsprachigen Raum Trend, langsam schwappt das Genre auch auf Deutschland und Österreich über. In Form der Lesung erreicht es Graz.
"Wo sind wir in diesem Dilemma?"
"Nicht immer müssen die Texte apokalyptisch enden", erklärt Lisa Höllebauer (wir sind lesenswert), die die Lesung und den vorangegangenen Schreibworkshop gemeinsam mit Lisa Schantl (Tint Journal) organisiert hat. "Es geht um unsere Positionierung: Wo sind wir in diesem Dilemma?", fügt Schantl hinzu. Das Ziel: Die Literatur nutzen, um Menschen den Klimawandel näherzubringen - mit all seinen Auswirkungen und aus verschiedenen Perspektiven.
Entstanden sind fünf deutsche und fünf englische Texte, darunter ein Gedicht, ein Brief und ein Song. Die Künstlerin Val Smets hat das Geschriebene zudem in eine interaktive Installation verwandelt. Sie wird bei der Lesung präsentiert.