Das "Graz erzählt"-Festival 2021 gibt sich in der Coronakrise eine ganz neue Erzählung - es wird zu "Graz erzählt Geschichten" und soll Pandemie-tauglich sein, so die Festivalleitung. Stattfinden soll es von 1. bis 24. Mai. Ziel sei es, wieder tausenden Menschen die Kunst des Erzählens näherzubringen. Das "reguläre" Internationale Storytelling Festival wird vom 20. bis 26. Oktober in Vorau, Bad Gleichenberg, Wien, Schwarzenau und Bad Schönau veranstaltet.
Er habe auf keinen Fall die "inzwischen tausendste 'virtuelle' Veranstaltung organisieren, sondern alles versuchen wollen, um 'analog', also direkt und spürbar zu bleiben", sagt Gründer Folke Tegetthoff. "Das war mein Gedanke, als ich bereits in der ersten Novemberwoche den Entschluss fasste, Graz erzählt 2021 anders als üblich zu gestalten - in weiser Voraussicht, wie sich nun herausstellt". Das Festival könne ja nicht wie üblich im Schauspielhaus, in Kirchen und Museen stattfinden, also sei Fantasie und Kreativität gefragt gewesen.
Eines der Mittel sollen die interaktiven "Erzählenden Objekte" sein. Die Idee stammt aus dem Jahr 2015, Lehrlinge und Schüler wurden mit Hilfe eines kreativen Prozesses in das Festival eingebunden, sieben Jahre später sollte es sich nun zu einem eigenen Festival entwickeln. Zusammen mit der Landesberufsschule der Tischler im oststeirischen Fürstenfeld werden die "Erzählenden Bänke" geschaffen. Mit der Modeschule Graz entstanden die "Erzählenden Kostüme". Diese wurden im Rahmen des Internationalen Storytelling Festival 2018 geschaffen, als Märchenkostüme, und sollen nun ein Revival erfahren. Dazu gesellen sich im öffentlichen Raum die "Erzählenden Bücher", die ersten interaktiven iBücher, die nicht nur erzählen, sondern mit denen man auch direkt über Facebook, Instagram & Co. kommunizieren wird können.
Zudem werden auf den Bühnen - bei der Oper, im Joanneum und im Stadtpark - insgesamt 27 Live-Acts stattfinden, mit Grazer, steirischen und österreichischen Erzählern und Erzählerinnen, Sängern und Sängerinnen sowie Musikern. Flashmobartig sollen diese zu festgelegten Zeiten auftauchen und eine Symbiose aus unserer eigenen und "dieser großen, für uns alle so unfassbaren Geschichte" erschaffen, so Tegetthoff.
Weiters werde es noch "Das Festival zum Lesen" als Gratis-Taschenbuch mit 100 Seiten geben, voller Geschichten über Graz und seine wichtigsten Institutionen. Es soll an allen Ecken und Enden der Stadt als Geschenk zu finden sei - dann einfach mitnehmen, wird von der Festivalleitung aufgefordert.
Das Festival werde, welche Corona-Maßnahmen auch immer getroffen werden, stattfinden, im allerschlimmsten Fall ohne die 27 Live-Acts.
Das Detailprogramm ist auf www.storytellingfestival.at abrufbar.