Im vorigen Jahr war es Nava Ebrahimi, die in Teheran geborene und in Graz lebende Schriftstellerin. Sie war der erste jener Morgensterne, die das Land Steiermark und die Kleine Zeitung gesucht und gefunden haben. Die Morgensterne-Jury wählte aus einer Vielzahl unterschiedlichster Bewerbungen, darunter viele potenziell Preiswürdige, jene von Ebrahimi. Mit ihrem Romandebüt „Sechzehn Wörter“ hatte sich die Schriftstellerin 2017 „abseits der Trampelpfade des Literaturbetriebs in die erste Reihe der jüngeren deutschsprachigen Gegenwartsliteratur geschrieben“, wie die Jury anmerkte.
Im November durfte sich die heute 42-jährige Autorin über den mit 10.000 Euro dotierten Preis und über die neue Betonskulptur „Mela“ freuen, die seit 2019 alle Landeskulturpreisträger erhalten. Der Name ist eine Reverenz an die lange vergessene steirische Künstlerin Mela Hartwig (1893 bis 1969). Verliehen wurden die (vom Künstler Andreas Heller gestalteten) „Melas“ in einer Gala im rappelvollen Grazer Orpheum.
Für Ebrahimi, die im Frühjahr mit „Das Paradies meines Nachbarn“ ihren zweiten Roman vorlegte, bedeutete die Auszeichnung laut Eigenauskunft nicht nur eine Ehre, sondern – durch das damit verbundene Preisgeld – auch ein Stück Freiheit, sich neuen Projekten widmen zu können.
Im November 2020 wird es die nächste Preisträger-Gala in Graz geben. Neben den traditionellen Landespreisen gibt es heuer erstmals auch einen „Glanzstücke“-Preis für Kulturinitiativen (wir berichteten) und wieder einen Morgenstern. Der Preis richtet sich an Einzelpersonen oder Gruppen aus jeglicher Kunstsparte, denen es gelungen ist, mit ihrem Werk in der Steiermark oder auch überregional auf Widerhall zu stoßen. Das künstlerische Debüt darf nicht länger als drei Jahre zurückliegen und die Preisträger müssen der Steiermark entweder durch Geburt, einen längeren Aufenthalt (in der Dauer von mindestens einem Jahr) oder auch durch ihre künstlerische Arbeit verbunden sein, um als Morgensterne-Preisträger infrage zu kommen.
Über die Vergabe entscheidet im September eine siebenköpfige Fachjury, der neben dem VP-Landeskulturreferenten Christopher Drexler und drei Fachleuten auch drei Kulturredakteure der Kleinen Zeitung angehören. Bewerbungen sind bis 7. August via Mail möglich, die Auszeichnung kann aber auch auf Vorschlag eines Jurymitglieds erfolgen.
Bewerbungen bitte hier.