Laut WWF ging die Löwenpopulation in Afrika in den letzten 20 Jahren um 43 Prozent zurück. Viele Löwen werden getötet, weil sie das für die Menschen lebensnotwendige Vieh reißen. Für die Massai in Kenia eine Frage von Sein oder Nicht-Sein. Richard Tureres Gemeinde war vom Mensch-Tier-Konflikt besonders hart betroffen. Nur ein kleiner Fluss trennte die Weideflächen vom angrenzenden Nairobi-Nationalpark. Jede Nacht zogen Gnus und Zebras auf die Weiden. Bald kamen die Löwen. Es kam zu verheerenden Verlusten im Viehbestand der Massai, das Überleben der Familie stand auf dem Spiel. Richard Turerewar schon als kleiner Bub für das Hüten der Rinderherde seiner Familie verantwortlich. Bei einem nächtlichen Patrouillengang fiel ihm auf, dass er die Löwen verscheuchte, wenn er mit der Taschenlampe fuchtelte. Damals war er elf. Er bastelte ein Leuchtsystem. Es funktionierte. Heute ist er 23 Jahre alt und Chef des Unternehmens Lion Lights, für das inzwischen mehr als 50 junge Menschen seiner Heimatgemeinde tätig sind. Im Juli belegter er den 1. Platz des vom Europäischen Patentamt mit 20.000 Euro dotierten Young Inventors Prize. Turere wurde dafür ausgezeichnet, dass er ein auf Leuchtsequenzenzen basierendes System entwickelte, mit dem er den Bestand der vom Aussterben bedrohten Löwen sicherte und die Tiere seiner Dorfgemeinschaft schützte. „Ich liebe Löwen. Ich wüsste nicht, warum ich Löwen nicht lieben sollte“, sagte er einmal zur BBC. „Wenn meine Kühe geschützt werden und in Sicherheit sind, können wir ohne Probleme mit den Löwen leben.“ Er ist der jüngste Mensch in Kenia, der ein Patent auf eine Erfindung angemeldet hat.