Es ist kein Zufall, dass der Song „Limits“, der von der Sängerin selbst geschrieben wurde, ausgerechnet am Weltfrauentag veröffentlicht wurde. Doch die Message, die die Steirerin Gabriela Horn alias Paenda damit verbindet, ist keineswegs nur feministischer Natur, wie sie kürzlich im Interview mit der "Kleinen Zeitung" verriet: "Die Botschaft, die mein Lied für den Song Contest auf jeden Fall transportieren soll, ist: sich selbst zu lieben, seine eigenen Grenzen zu kennen und auch zu respektieren". Mit ihrer modernen und zugleich radikal reduzierten Electroballade im Falsett will die 31-jährige Deutschlandsbergerin nun beim 64. Eurovision Song Contest in Tel Aviv punkten. Am Freitag stellte sie ihr Lied im ORF erstmals der Öffentlichkeit vor.
"Das Außergewöhnliche an dem Song ist, dass er nicht den üblichen Song-Contest-Regeln folgt", machte ORF-Delegationsleiter Stefan Zechner eine Ansage für den heurigen Wettbewerb in Israel. So zeichnet sich "Limits" durch das Ausbleiben einer klassischen Dramaturgie aus, verzichtet auf Crescendi oder Stimmexzesse. Der von Paenda selbst geschriebene, arrangierte und produzierte Song setzt hingegen auf minimalistische Gestaltung, Kopfstimme und beim Video auf Ruhe in blau-weißer Optik.
Auf ein konkretes Platzierungsziel will sich die Sängerin dabei jetzt noch nicht festlegen lassen: "Ich will von dieser Bühne kommen und ein super Gefühl haben." Sie wolle im Moment sein, zufrieden mit der eigenen Leistung: "Ich will von der Bühne gehen mit einem Lächeln im Gesicht."
In die geplante Bühnenshow wollte die 31-Jährige noch keinen Einblick geben: "Wenn ich das jetzt verrate, habe ich die nächsten zwei Monate nichts mehr zu erzählen." Fix ist in jedem Fall, dass am 26. April ihr neues Album "Evolution II" veröffentlicht wird. Ansonsten dominiert in den kommenden Wochen der ESC-Promotionzirkus mit Auftritten in London und Amsterdam.
Überzeugt zeigte sich am Freitag ORF-Moderator Jürgen Pettinger - passionierter ESC-Fanatiker: "Österreich ist wieder wer beim Song Contest - und das wird auch 2019 so bleiben, nach meinem persönlichen Gefühl." Schließlich seien auch schon andere Künstler wie Richard Wagner als alleinige Autoren von Gesamtkunstwerken erfolgreich gewesen.
Die von Pettinger als "Madame President des Song Contests" titulierte ORF-Programmdirektorin Kathrin Zechner prononcierte gar die historischen Dimensionen des Tages: "Es freut mich, dass wir am Weltfrauentag eine ganz junge Weltfrau vorstellen können." Paenda sei eine "bezaubernde, charmante, hochbegabte" Künstlerin, die genau wisse, was sie wolle.
Mitte Mai wird Paenda beim Song Contest antreten. Startschuss für ihr ESC-Abenteuer ist der 16. Mai, dann steht die Elektropopsängerin beim zweiten Halbfinale auf der Bühne. Dort warten folgende Länder als Konkurrenten um den Einzug ins Finale: Armenien, Dänemark, Irland, Lettland, Moldau, Rumänien, Schweden, Schweiz, Albanien, Niederlande, Norwegen, Nordmazedonien, Malta, Litauen, Kroatien, Aserbaidschan und Russland. Eine Liste der bisher bekannten Kandidaten und ihren Liedern finden Sie hier.
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