Zelmerlöw zeigte sich überwältigt von der Menge an Glückwünschen. "Ich habe bis zu 500 SMS bekommen", sagte er nach vier Stunden Schlaf am Sonntagmorgen dem schwedischen Sender TV4. "Ich bin unglaublich stolz auf unsere ganze Gang hier." Der Schwede, der am 13. Juni seinen 29. Geburtstag feiern wird, wird um 13.50 Uhr mit FlyNiki von Wien-Schwechat abfliegen und soll um 16 Uhr auf Stockholms Flughafen Arlanda landen.
Zuhause warten stolze Landsleute. "Phänomenal, talentiert, wunderschön - ein verdienter Sieg", schrieb ein Fan auf Twitter. Die EU-Kommissarin für Handel, Schwedens Ex-Europa-Ministerin Cecilia Malmström postete: "Herzlichen Glückwunsch, Mans! Was für ein Held." Ex-Außenminister Carl Bildt meinte: "Nun müssen wir anerkennen, dass Schweden eine Supermacht in Sachen Musik ist." Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven versprach dem 28-jährigen Grand-Prix-Gewinner auf Facebook, er werde ihn am Montag anrufen und gratulieren. Dann wird für Zelmerlöw in seiner Heimatstadt Lund der rote Teppich ausgerollt. Um 18 Uhr will die Stadt dem Musiker einen großen Empfang auf dem Marktplatz bereiten.
Video: Zittern und Jubeln bei den schwedischen Fans
Bereits zum sechsten Mal Sieger
Es ist das sechste Mal, dass Schweden den ESC gewonnen hat, zuletzt vor drei Jahren mit der Sängerin Laureen. Die Chefin des schwedischen Rundfunks SVT, Hanna Stjärne, freut sich, die Show 2016 wieder auszurichten. In welcher Stadt der ESC stattfinden soll, ließ sie offen.
"Es ist unglaublich. Mein Leben lang habe ich vom ESC geträumt", hatte der überglückliche Schwede nach seinem Sieg Samstagnacht gesagt. Zweimal hatte er zuvor an Vorentscheiden zum ESC teilgenommen, beim dritten Anlauf durfte er sein Land beim Song Contest vertreten. Sein Song "Heroes" beschreibt seine eigene Kindheit: Demnach wurde er zum gemobbten Außenseiter und mit Hilfe eines neuen Jungen in der Klasse wieder in die Gemeinschaft aufgenommen.
Mans Zelmerlöw war als einer der Favoriten in den Wettbewerb gestartet. Wegen einer Bemerkung über Homosexuelle im Frühjahr 2014 war der Schwede kurzzeitig in die Kritik geraten. In einer TV-Kochshow, in der Zelmerlöw zu Gast war, hatte er zu viel Alkohol getrunken und gesagt, Homosexualität sei eine Abweichung. Später hatte sich der Musiker für seine Bemerkung entschuldigt.
"Ich habe mir schon Gedanken gemacht, wie ich hier ankommen werde. Aber von dem Moment an, als ich aus dem Flugzeug gestiegen bin, fühlte ich mich Willkommen. Die Gay-Community hat meine damalige Entschuldigung akzeptiert, und dafür möchte ich mich bedanken. Wir sind alle Helden. Ganz egal wer wir sind, woran wir glauben und wen wir lieben."