Mit dem fünften letzten Platz in der ESC-Geschichte Österreichs ist das Abschneiden der Makemakes beim Finale das schlechtestmögliche geworden. "Wir waren echt Underdogs vom ersten Moment an", sagte Dominic Muhrer nach dem Finale und wirkte dabei nicht etwa erschüttert. Er verriet, dass man mit der deutschen Teilnehmerin Ann Sophie, der mit null Punkten dasselbe Schicksal widerfuhr, Pläne habe.
"We are the zeros"
Ins Bockshorn jagen, das lassen sich die Makemakes nicht. "Wofür, die Performance war Killer, und die Leute sind durchgedreht", sah man das Heimatland hinter sich stehen. Auch Teilnehmer aus anderen Ländern, wie etwa Italien, hätten Lob für das Trio gehabt. "Es war wirklich eine coole Erfahrung für uns", sagte Muhrer. Der ganze Saal habe bei ihrem Auftritt mitgeschrien, und man sei erfreut gewesen, wie ganz Österreich hinter ihnen gestanden sei, obwohl sie keinen typischen Song-Contest-Lied im Repertoire gehabt hätten. "We are the ZEROES of our time", hieß es nach ihrem Abschneiden in Anspielung auf den schwedischen Sieger-Song auf ihrem Facebook-Account.
"Dass wir, obwohl wir drei Typen vom Land sind, trotzdem irgendwie die Helden sind", stimme die Gruppe positiv. Zudem habe man mit den Mitbewerbern viele neue Bekanntschaften geschlossen. "Für uns war es eine Riesenerfahrung." Dass man jetzt zu den heimischen Verlierern zählt, gemeinsam mit den Interpreten der Jahre 1981 (Marty Brem), 1984 (Anita), 1988 (Wilfried) und 1991 (Thomas Forstner), nahmen Muhrer und auch Bandmitglied Florian Meindl augenscheinlich cool: "Wir werden uns durch so was nicht einschüchtern lassen. Ihr werdet noch viel von uns hören - auf jeden Fall."
Vielleicht eben ein Song mit Ann Sophie, denn mit der Deutschen habe man sogar Pläne für eine Zusammenarbeit, verrieten die Makemakes. "Das haben wir vorher schon ausgemacht und sie nach Salzburg eingeladen", denn man sei übereingekommen, dass man stimmlich zusammen gut funktioniere. Jetzt werde aber erst einmal eine Woche geprobt, und dann startet ja die Tour. The Makemakes eröffnen zudem die heurige Konzertsaison auf Burg Clam in Oberösterreich. Die Band tritt als Special Guest vor OneRepublic am 8. Juni auf. Noch heute Nachmittag ist die Band ab 15 Uhr im Magna Racino Ebreichsdorf im Einsatz.
Deutsche Reaktionen
Auch Ann Sophie, will sich von ihrem letzten Platz mit null Punkten nicht entmutigen lassen. "Ich werde weiter machen", sagte die 24-Jährige in der Nacht zum Sonntag. Sie habe sich durch ihre Teilnahme eine tolle Fanbasis aufgebaut, was für sie als Künstlerin eine große Chance sei. Ann Sophie betonte, sie sei mit ihrem Auftritt "sehr zufrieden" gewesen. Sie trat für Deutschland mit dem souligen Lied "Black Smoke" und im hautengen schwarzen Anzug auf. Es sei wundervoll gewesen, auf der Bühne zu stehen. "Es war definitiv eine Achterbahn", sagte sie nach der Show. "Es hat trotzdem super viel Spaß gemacht." Dennoch sei das Ergebnis enttäuschend. "Null Punkte sind halt null Punkte."
Auch ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber sagte, das Ergebnis sei enttäuschend. "Wir haben uns etwas anderes gewünscht." Dennoch stehe die ARD nach wie vor zu Ann Sophie und auch zu ihrem Lied. "Der Song und die Performance waren besser als null Punkte." Schreiber ließ offen, ob die ARD nun Konsequenzen für den deutschen Vorentscheid ziehen wird. Bereits in den beiden Vorjahren war Deutschland auf hinteren Plätzen gelandet. Die letzte vordere Platzierung holte Deutschland 2012 mit Roman Lob und Platz acht. Damals hatte sich noch Stefan Raab mit ProSieben am deutschen Vorentscheid beteiligt. Schreiber sagte, die ARD werde sich zu einer späteren Gelegenheit zum weiteren Vorgehen äußern.