Für Österreich wird es am Freitag ernst in Sachen Song Contest: Dann startet der heimische Vorentscheid "Wer singt für Österreich?" in ORF eins (20.15 Uhr). Bei der ersten, im Dezember voraufgezeichneten Show stellen sich 16 Kandidaten nicht nur dem Publikum im Studio sowie den Coaches Nazar, Anna F. und The BossHoss, sondern auch einer Expertenjury. Dieser obliegt die Reduktion auf sechs Teilnehmer.
Im ersten Anlauf ging es für Bands wie die rockig-folkigen The Makemakes, die Indiegruppe Renato Unterberg oder die Sängerinnen Kathi Kallauch und Zoe darum, einen guten Eindruck zu hinterlassen und die Jury von ihren Live-Fähigkeiten zu überzeugen. "Sie musste sich überlegen: Wer hat das größte Potenzial, sich in Richtung Song Contest weiterzuentwickeln?", umriss ORF-Redaktionsleiterin Stefanie Groiss am Dienstag im Gespräch mit Journalisten die Aufgabe. "Die Wahrheit ist: Man hat beim ESC nur drei Minuten Zeit, mehr bleibt nicht, um das Publikum zu überzeugen."
Die Zuschauer erfahren aber natürlich mehr über die Kandidaten und erhalten zudem von Experten wie ORF-Moderator Andi Knoll, Zweitfrau-Sängerin Diana Lueger oder Dietmar Lienbacher von Sony Music Austria kurze Erläuterungen zu den jeweiligen Acts. Zudem kommen in der von Mirjam Weichselbraun moderierten Sendung die Coaches ausführlich zu Wort, und legen dabei durchaus unterschiedliche Meinungen an den Tag.
Auf jene sechs Acts, die aufgrund des Juryentscheids die erste Hürde überspringen, warten insgesamt noch drei weitere Sendungen. In der zweiten Show am 27. Februar sind die Interpretation von Coversongs sowie eine Überraschung für die Coaches von den Künstlern gefordert, bevor es mit professionellen Songwritern und Produzenten an die Ausarbeitung von zwei potenziellen ESC-Titeln geht. Diese insgesamt zwölf Stücke stehen in Show Nummer drei (6. März) am Programm und werden von den Coaches auf jeweils einen Song pro Act reduziert. Im großen Live-Finale am 13. März entscheiden dann das TV-Publikum sowie eine internationale Jury aus zehn Ländern zu jeweils 50 Prozent über den österreichischen Beitrag für den 60. Song Contest, der im Mai in Wien über die Bühne geht.
Für Andreas Vana von der ORF-Fernsehunterhaltung ist das diesjährige Auswahlformat jedenfalls "nicht die übliche Castingshow", wie er erläuterte. "Es war immer unser Ziel, einen wertschätzenden Blick auf die österreichische Musikszene zu werfen, weil sie das definitiv verdient hat." Folglich handle es sich bei den vier Shows um einen "Hauptabendaufschlag", der die "Vielfalt der Szene prominent präsentieren und Lust auf mehr machen soll". Dies könnte künftig - auch abseits des ESC - "verstärkt" passieren, so Vana, der etwa in der Schiene "Die.Nacht" einen geeigneten Ort dafür sieht.