Liebeskummer, dunkle Geheimnisse und der ganz normale Wahnsinn im Alltag einer Highschool-Schülerin – auch in der zweiten Staffel von "Ginny & Georgia", die seit dem 5. Jänner auf Netflix gestreamt werden kann, bleibt es spannend. Nach dem großen Erfolg der Auftaktstaffel soll das Mutter-Tochter-Gespann Virginia "Ginny" (Antonia Gentry) und Georgia Miller (Brianne Howey) die Einschaltquoten innerhalb der zehn Folgen wieder nach oben treiben.

Willkommen zurück in Wellsbury

Zwei Jahre nach dem schockierenden Cliffhanger der letzten Folge wird wieder ein neues Kapitel in der US-Kleinstadt Wellsbury aufgeschlagen.  Nachdem bereits in der ersten Staffel die dunkle Vergangenheit von Mutter Georgia Stück für Stück ans Licht gekommen war, fokussiert sich diese Staffel auf die Folgen dieser Lügen und Verbrechen. Ginny scheint bereits seit ihrer frühen Jugend an psychischen Problemen zu leiden, verletzt sich heimlich selbst. Die Geheimniskrämerei ihrer Mutter und das Stillschweigen ihrer Taten scheinen die junge Frau innerlich aufzufressen.

Doch wie fühlt es sich nochmal an, ein Teenager zu sein? Von Folge zu Folge wird der Zuseher weiter in diese Zeit zurückversetzt, in der man auf der einen Seite noch vor dem Ernst des Lebens verschont wurde, auf der anderen Seite sich selbst und die eigene Identität erst suchen musste. Auf dem Weg zur Selbstfindung werden Ginny, wie so vielen Teenagern, Steine in den Weg gelegt: Liebeskummer, Depressionen, Streit mit Freunden und den Eltern, Rassismus. Auch Ginnys Mitmenschen und Freunde bleiben nicht davon verschont, jeder der Nebencharaktere scheint mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen haben.

Neben den dunklen Kapiteln, die einem in dieser Serie schmerzlich realistisch vor Augen geführt werden, gibt es auch viele bunte, diverse und lustige Momente, die Serienschöpferin Sarah Lampert inklusive vieler Popsongs aufzeigt. "Ginny & Georgia" erinnert stark an eine dunklere Version von "Gilmore Girls". Eine junge, kluge Tochter sucht ihren Platz in der Gesellschaft und ihre eigene Stimme, eine ebenfalls junge Mutter hat mit Vorurteilen der Gesellschaft und ihrem eigenen Leben zu kämpfen. Alles in allem eine sehenswerte Serie, die jeden kurzweilig in Erinnerungen schwelgen lässt, aber definitiv nichts für zartbesaitete Serienfans.

Bewertung: ★ ★ ★ ★ ☆ (4/5)

"Ginny & Georgia" zu sehen auf Netflix