I told ya“ – Ich habe es dir doch gesagt! Bilder von einem T-Shirt, auf dem dieser Satz steht, poppen in den vergangenen Tagen auf Social Media auf, wie Schwammerl zur Pilzsaison. Die ist bekanntlich zeitlich begrenzt – wie auch alle Hypes, die rund um die Schauspielerin Zendaya aus dem digitalen Nährboden wachsen. Kurz, weil die Hypetaktung beachtlich dicht ist. Das mit dem Shirt, nach dem viele derzeit gieren, trägt sie in ihrem aktuellen Film „Challengers“, in dem sie als Tennistrainerin zwischen zwei Tennisprofis die Fäden zieht. Ein emotionaler Parforceritt, in dem sie fest die Zügel in der Hand hält. Zendaya, so scheint es, braucht eigentlich keinen Nachnamen – was wäre ein Brad ohne Pitt oder eine Nicole ohne Kidman? No Names! Bei Zendaya wäre der Rest ihres Namens wohl zu viel: Zendaya Maree Stoermer Coleman. Vielleicht reicht ihr Vorname aus, weil wir sie alle von klein auf kennen, sie ist sozusagen mit Mausohren groß geworden: „Shake It Up – Tanzen ist alles“ und „K.C. Undercover“ – wer einmal im Disney-Konzern aufschlägt, der geht durch die harte Schule der quietschbunten Unterhaltungswelt.
Und dort, so weiß man, sind die Superhelden nicht weit: Mit „Spider-Man“ ging ab 2017 ihr internationaler Stern auf. Aktueller Status: Fixstern, auch, weil sie danach lieber die Untiefen des Erwachsenwerdens ausgelotet hat. „Euphoria“ (Sky) heißt jene HBO-Serie, in der sie als Rue Bennett knietief in ihrem ganz persönlichen Drogensumpf watet. Gleich zwei Emmys kassierte sie für die Rolle, in der sie brillant ihr fürsorgliches Umfeld ungeschaut für ein bisschen Stoff hinters Licht führt. Und man schaut ihr gerne zu, beim Scheitern, beim Aufstehen und beim neuerlichen Scheitern. Eine dritte Staffel schwebt derzeit so unklar im Raum, wie eine sich auflösende Cannabiswolke.
Viel klarer liegen da schon ihre Talente auf dem Tisch, ist die Schauspielerin, deren Mutter als Hausmeisterin in einem Theater tätig war, auch Sängerin, Tänzerin, Model und ja, Stilikone. Letzteres kriegt man in der bunten Welt von Instagram zwar so leicht verliehen wie den Freischwimmerausweis, aber hier ist sichtbar modischer Tiefgang vorhanden. Jede Filmpromotour wird zum Defilee, der rote Teppich im doppelten Sinne zum Laufsteg: Bis zum kleinsten Accessoires sind ihre Outfits von ihrem Stylisten Law Roach kuratiert. „Wir leihen nicht, wir kaufen!“, sagte der 45-Jährige unlängst. Dabei würden ihr die großen Modehäuser mit diesem Werbewert wohl mit zwei Händen ihre Prunkstücke nachwerfen. Dass sie für die Met-Gala am 6. Mai von US-Vogue-Chefin Anna Wintour zu einer der Gastgeberinnen auserkoren wurde, liegt auf der Hand.
Spannend wird, für welches Modehaus sie sich entscheidet. Oder wird es gar das gehypte Designerwunderkind Jonathan Anderson, der auf der aktuellen Time 100-Liste steht? Es hat den Anschein, als würde sich die 27-jährige Kalifornierin von diesem Zirkus, der rund um sie tobt, nicht durch die Manege treiben lassen. Was privat ist, bleibt privat. Ihren Freund kann sie jedoch schwer verstecken: Hollywoodstar Tom Holland. Der mag zwar ein Naheverhältnis zu Spider-Man haben, aber tendiert nicht zur Abgehobenheit. Das hat er mit seiner Freundin wohl gemeinsam.