Die entspannte Feierabendlaune des Publikums zirkulierte bereits seit einiger Zeit munter durch die Kasematten, als Josh in geblümter Urlaubstracht die Bühne betrat. Bunter Konfettiregen begleitete das Spektakel und stand für so manchen inneren Luftsprung der Konzertbesucher.

Glatt gegangen

Dem Tipp seiner Musikerkollegen aus Wiener Beisln, einmal auf den Grazer Kasematten zu spielen, leistete Josh am Freitagabend Folge. Und das mit Erfolg – ein knapp zweistündiges Konzert ging glatt über die Schlossbergbühne, ganz ohne Ecken und Kanten.

Das Konfetti tanzt, der Künstler auch
Das Konfetti tanzt, der Künstler auch © Philipp Hirtenlehner

Auch die Musik drang stromlinienförmig und kaum anstreifend in die Gehörgänge, ging rein wie lauwarmer "Tschianti" an einem Urlaubsabend. Wirbelnde Schlagzeug- und Gitarrensoli der fähigen Band zwirbelten die Stimmung zwischendurch gehörig auf.

G'schichtenerzähler

Josh erzählte fast mehr Geschichten zwischen als in seinen Songs und weckte Hoffnung, dass es den netten Wiener von nebenan doch noch irgendwo gibt. Anekdoten von der Oma, dem Papa und dem "Ring an der Hand" erzeugten eine heimelige Atmosphäre und Nähe zum Publikum, in dem sich viele mit Almdudlerflaschen bestückte Jugendliche mit ihren Eltern befanden.

Jubelndes Publikum auf den Kasematten
Jubelndes Publikum auf den Kasematten © Philipp Hirtenlehner

Exklusive Songs

Exzesse und Entgleisungen, wie sie bei dem artfremden, aber doch irgendwie entfernt verwandten Marco Wanda vorkommen, liegen dem salonfähigen Josh fern. Einen Höhepunkt erreichte das Wohlfühlkonzert bei der exklusiven Uraufführung zwei neuer Songs. Das kitzelte nicht nur die Ohren des Publikums, sondern auch die Nerven des Künstlers, der sich fragte, ob es den Leuten wohl eh "g’fallt". Das Applausbarometer bejahte.

Mit zwei beseelten, etwas tiefergehenden Solostücken und der Hit-Hupfernummer "Cordula Grün" als Zugaben schickte Josh sein Publikum beschwingt ins Wochenende – oder in den Urlaub. Hauptsache: La vita è "bello".