Ihr erster Hit war eine tränennasse Ballade über einen eigentlich ziemlich trockenen Sachverhalt. „Drivers License“ handelt vom Erwerb eines Führerscheins und eroberte die weltweiten Charts. Der Nährboden der Geschichte: Wer in den USA zwischen Highschool-Stress und Schlaf Zeit für jugendliche Liebesabenteuer findet, benötigt dafür oft ein Auto. Der nächste Stadtkern ist weit entfernt, in Shoppingmalls ist es nicht zwingend romantisch, das elterliche Haus ist – Sie wissen schon. Damit hat Olivia Rodrigo mit ihrem ersten Solo-Song den Nerv und Schmerz einer gesamten Altersgruppe getroffen. In der zarten Klavier-Ballade, die irgendwo zwischen Taylor Swift’scher Text-Ästhetik, überlagerten Stimmen-Kaskaden à la Billie Eilish und der fragilen Harmonien-Eleganz einer Lorde steht, thematisiert Rodrigo eine Notlage der jungen Erwachsenen: das Scheitern der ersten großen Liebe, die zu Unrecht gern als naive Gefühlslächerlichkeit abgestempelt wird. „Letzte Woche habe ich meinen Führerschein bekommen. So wie wir es immer besprochen haben“, singt Rodrigo im ersten Vers.