Liedermacher Konstantin Wecker (74) hält von einem Regierungsbündnis aus der CDU/CSU und den Grünen in Deutschland mit Blick auf Österreich wenig. "Wir sehen ja in Österreich, was herauskommt, wenn Grün und Schwarz zusammengehen - angenehm ist das nicht", sagte der Münchner Musiker der "Augsburger Allgemeinen". Der selbst erklärte Anarchist wünscht die alten Grünen zurück. Auch der Pazifismus fehle der jetzigen Partei.
"Wenn sich die Grünen wieder besinnen könnten auf die Zeiten, als sie noch verlacht wurden, als sie mit Heinrich Böll und Petra Kelly und mit mir Sitzblockaden gemacht haben – dann wäre das sehr schön", wurde Wecker zitiert. "Alles bloß noch Realos. Auch da sehen wir wieder: Es geht um Macht", kritisierte Wecker. Er selbst sei heute "mehr Anarcho als je zuvor", auch wenn er in früheren Jahren für PDS (Nachfolgerin der DDR-Staatspartei SED, Anm.) und dann in weiterer Folge die Linke warb. Grund: "Weil mir alle Ideologien verdächtig sind."
In Deutschland wird im Herbst ein neuer Bundestag gewählt. Ein schwarz-grünes Bündnis gilt als möglich. In den Umfragen belegen CDU/CSU und Grüne derzeit die beiden Top-Plätze.