Popstar Kylie Minogue lässt mit "Disco" den Dancefloorsound der 70er-Jahre aufleben - und outet sich dabei als ABBA-Fan. Schon als Kind habe sie die Platten ihres Vaters gehört und sich für die Musik begeistert, gesteht die 52-Jährige: "Da hat auch meine Begeisterung für ABBA angefangen." Und diese habe bis heute angehalten "Wenn du einen ABBA-Song nimmst und in seine Einzelteile zerlegst, würdest du ihn wieder exakt genauso zusammensetzen. Man kann ihn nicht mehr verbessern."
Auf dem neuen Album "Disco" (ab 6. November erhältlich) wiederholt sich allerdings, was sich leider schon auf den Vorgängerstudioalben "Golden" (2018) und "Kiss Me Once (2014) zeigte: Einen überragenden Superhit für mehr als einen Sommer oder Winter hat Kylie derzeit nicht in petto. Kein All-Time-Favourite wie "Spinning Around", "All The Lovers" oder "Slow". Ganz zu schweigen von einem zweiten "Can't Get You Out Of My Head", mit dem sie schon vor zwei Jahrzehnten auf der Discowelle ritt.
Zwar kommt die Platte teils etwas schnulzig daher, ist aber dennoch auch mitreißend und träumerisch. Minogues durchgängig glitzerndes Plädoyer für Liebe und Zusammengehörigkeit mag überinszeniert sein. Aber vielleicht ist es gerade das, was dieser triste November braucht. Clubs geschlossen, Tanzflächen leer gefegt - wie lange, weiß keiner. "Disco" bietet in der Hinsicht zwei Dinge: ein Versprechen und eine Sehnsucht.