1927 gründete sich in Berlin ein Vokalsextett, das zu den Superstars seiner Zeit wurde. Die Comdian Harmonists, die mit witzigen, anzüglichen Schlagern Erfolge feierten. Das mit eindeutigen erotischen Anspielungen versetzte "Veronika, der Lenz ist da!", das aberwitzige "In der Bar zum Krokodil" und "Mein kleiner grüner Kaktus" sind später zu Kulthits geworden. Aber auch etwas sentimentalere Songs wie "Liebling, mein Herz lässt dich grüßen" zählten zum Repertoire der Gruppe.1935 war Schluss mit "Wochenend und Sonnenschein". Für eine Vokalgruppe wie die Comedian Harmonists war kein Platz mehr in Nazi-Deutschland. Drei der sechs Mitglieder waren nach nationalsozialistischen Rassegesetzen Juden, die nicht mehr erwünscht waren und Verfolgung zu erwarten hatten. Die Gruppe zerbrach. Während Ari Leschnikoff, Robert Biberti und Erwin Bootz in Deutschland blieben und fortan als "Meistersextett" firmierten, mussten Erich Collin, Harry Frommermann und Roman Cycowski ins Exil.
In Wien formierte man sich neu. Unter den drei neuen Mitgliedern waren zwei Steirer: Hans Rexeis und Rudolf Mayreder. Man bekam einen neuen Plattenvertrag und landete unter dem neuen Namen Comedy Harmonists schnell einen Coup. Erich Collin, lange mit Josephine Bakerbekannt, gelang es, die Künstlerin zu einer Zusammenarbeit zu bewegen. "Sous le ciel d'Afrique" wurde international zum Riesenhit.
Die Comedy Harmonists feierten bald Erfolge in der halben Welt. Von London bis Sydney, von Moskau bis New York begeisterten sie ihr Publikum bei etwa 600 Konzerten. Auch in der Steiermark sind sie einmal aufgetreten: im Dezember 1935 in Judenburg.
Doch der Krieg und die Mühen des Exils holten die Gruppe ein. 1940, mittlerweile in den USA, zerstritten sich Collin und Mayreder. 1941 löste sich die Gruppe ganz auf.
Das Schicksal der beiden Steirer ist von Privathistorikern wie Michel Hortig und Andreas Schmauder sehr genau erforscht worden. Rudolf Mayreder wurde 1902 in Mariazell geboren und studierte Gesang in Wien. Nach seiner Zeit bei den Comdy Harmonists nahm der Bass ein Engagement an der Metropolitan Opera an, wo er bis Ende der 1950er kleine Rollen und im Chor sang. Seiner steirischen Heimat blieb er treu, er kehrte in die Obersteiermark zurück und heiratete. 1978 verstarb er.
Tragischer verlief das Leben von Tenor Hans Rexeis. Geboren 1901 in Lannach, lebte er als Musiker in Berlin, bevor der zu den Comedy Harmonists stieß. Nach 1941 soll er zuerst auf Kuba gelebt haben und ging später nach Italien, wo er in Genua eine Gesangsschule eröffnete. Ein Augenleiden verschlang seine Ersparnisse, völlig verarmt wurde er 1979 von Italien nach Österreich abgeschoben, wo er 1980 in einem Altenheim starb.