Man kann sich über seinen Erfolg wundern oder ihn lieben (wie es viele tun). Vorbei kommt man an ihm derzeit jedenfalls kaum: „Cordula Grün“, dem heurigen Sommerhit made in Austria. In knapp zwei Monaten 1,6 Millionen Aufrufe auf Youtube stürmt er mit Ohrwurm-Refrain, perfekt zum Mitgrölen auf dem Weg ins Freibad, nach vier Wochen in den österreichischen Charts auf Platz 6. Mit rauchiger Stimme gesungen von Josh., wie sich der 32-jährige Johannes Sumpich aus dem dritten Wiener Bezirk nennt. "Das war mein Spitzname in der Schule, auch im Studio haben mich die Leute so genannt. Und mein bürgerlicher Name ist doch lang und nicht so klingend."

Josh. hat „die ganz klassische Laufbahn gemacht“. Hat Gitarrenunterricht in einer Musikschule genommen, dann Jazz-Gitarre und Instrumental- und Gesangspädagogik studiert. Hat aber auch gemeinsam mit Kathi Kallauch 2016 am Donauinselfest gespielt, vor 90.000 Leuten. „Aber die waren halt nicht wegen mir da!“ Nach ihnen spielten Seiler & Speer.

Auch ein Album gibt’s schon, unter seinem bürgerlichen Namen. „Wie im Kino“, eine EP, 2014 erschienen. „In dem Jahr habe ich gemerkt, eigentlich ist das, was ich am liebsten mache, schreiben und selber performen.“ Dazu hat er nun genug Zeit, seinen IT-Job hat er gekündigt, im September starten die Konzerte, auch in die Steiermark und nach Kärnten wird er kommen. Warum er jetzt, nach einem erfolgreichen Lied, gleich seinen Brotberuf gekündigt hat? "Es fühlt sich jetzt gerade so richtig an. Ich wollte das immer mein ganzes Leben machen, deshalb konzentriere ich mich darauf." Keine Angst vorm Risiko? "Vielleicht sollte ich die haben - habe ich aber nicht."

Realisiert hat er seinen Erfolg jedenfalls noch nicht ganz. "Es fühlt sich total cool an, ich freue mich, bin sehr aufgeregt. Aber ich glaube, dass es bei mir noch nicht so wirklich angekommen ist." Als "Cordula Grün" das erste Mal von Ö3 gespielt wurde, zählt zu den allergrößten Highlights des Künstlers. "Da war ich im Büro bei meinem IT-Job, habe die Laptopboxen aufgedreht. Beim ersten Mal, da waren die Augen schon ein bisschen feucht."

Anfang 2019 soll dann jedenfalls das erste Josh.-Album erscheinen. Auf dem natürlich auch „Cordula Grün“ zu finden sein wird. Zuerst eher erfolglos habe Sumpich an einem Song gebastelt, wollte irgendetwas „mit Mädchen und Farben“ machen. Und hat ein Wort auf ein Blatt Papier geschrieben. „Dann war’s Cordula – mein Produzent hat mich kurz schief angeschaut.“ Eine Cordula Grün, aus Deutschland, hat sich übrigens schon bei ihm gemeldet. „Sie findet den Song zum Glück total cool“, sagt Josh.