Fans und Kollegen sind bestürzt: Der schwedische Hit-DJ Avicii ist tot. Der 28-jährige Tim Bergling, wie er mit bürgerlichem Namen hieß, starb am Freitag in der Hauptstadt des Oman, Maskat. Die Polizei schließt einen kriminellen Hintergrund als Ursache aus. Zwei Autopsien seien vorgenommen worden, eine am Freitag und eine am Samstag, verlautete aus Polizeikreisen in dem Sultanat Oman. Der Polizei lägen "alle Informationen und Details über den Tod vor", hieß es weiter. Auf Wunsch der Familie werde die Polizei aber keine öffentliche Stellungnahme abgeben.

So emotional verabschiedet sich seine Ex-Freundin

Mit einem sehr emotionalen Statement hat seine Ex-Freundin Emily Goldberg von ihm Abschied genommen, der Star-DJ und sie waren zwei Jahre lang ein Paar. Auf Instagram postete sie nun ein Bild und schreib dazu: "Komm schon, Baby, gib uns nicht auf. Wähle mich, und ich zeige dir Liebe.' Das ist der Text von einem Lied, das Tim für mich geschrieben hat." Sie wünschte, hätte den Liedzeilen gerecht werden können: "In den zwei Jahren, in denen wir zusammen waren, war er mein engster Vertrauter und mein bester Freund. Ich sammle immer noch meine Gedanken und danke Ihnen für all Ihre freundlichen Worte und Texte."

Betroffenheit

Kollegen und Fans des DJs und Produzenten von Hits wie "Wake Me Up" reagierten betroffen. DJ-Kollege David Guetta (50) etwa twitterte, die Welt habe einen unglaublich talentierten Musiker verloren. Auch Schwedens Prinzessin Sofia und Prinz Carl Philip zeigen sich bestürzt. Auf ihrer Hochzeit im Juni 2015 heizte DJ Avicii den Partygästen ein: "Er machte unsere Hochzeit unvergesslich mit seiner einmaligen Musik", so das royale Paar. Sogar Königin Silvia soll zu seiner Musik getanzt haben. Online bekundeten Hunderttausende Fans ihre Trauer. In Stockholm versammelten sich am Samstag Tausende Fans und Musiker, um des Verstorbenen zu gedenken. 

Bruder sucht nach Antworten

Sein älterer Bruder David Bergling ist laut Informationen von "TMZ" in den Oman gereist und in der Nähe des Hotels abgestiegen, in dem DJ Avicii starb. Er macht sich im Oman wohl auf der Suche nach Antworten.

Weltweit versuchen auch die  Medien, die letzten Tage des Star-DJs zu rekonstruieren. Wie die britische "Metro" berichtet, verbrachte der DJ seine letzten Tage mit Freunden im Oman und posierte mit Fans im Muscat Hills Hotel. DJ Maitrai Josh, der im dortigen Hotel auflegt, sagte gegenüber Metro: "Alles, was ich weiß, ist: Er war dort im Urlaub. Und er war nett genug, mit Leuten wie mir für ein Foto zu posieren."

Das Foto, auf dem Joshi, Avicii und eine Frau zu sehen sind und das vom Hotel auf Instagram veröffentlicht wurde, entstand vor vier Tagen. Avicii trägt Shorts, er sieht erholt aus. "Er wirkte normal und fit", erinnert sich Josh gegenüber FOCUS Online.

2016 zog sich der Star-DJ plötzlich aus dem öffentlichen Leben zurück: "Ich wurde erwachsen, während ich als Künstler wuchs, ich lernte mich selbst besser kennen und stellte fest, dass ich so viel mit meinem Leben anfangen möchte. Ich habe viele Interessen in unterschiedlichen Bereichen – aber kaum Zeit, sie zu erkunden." Statt zu touren wollte er jedoch weiter Musik machen, schreibt das deutsche RollingStone-Magazin. Weiters heißt es, dass Avicii massive gesundheitliche Probleme hatte: Der heftige Alkoholkonsum verursachte eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis). Ihm mussten Gallenblase und Blinddarm entfernt werden.

"Ich war nicht mehr glücklich"

Damals sagte er zu "RollingStone": "Ich muss jetzt erstmal mit ein paar Sachen klarkommen. Ständig ging es nur um Erfolg des Erfolges wegen. Ich war einfach nicht mehr glücklich."

Erst vor wenigen Tagen hatte er bei Facebook geschrieben, er fühle sich geehrt, für die Billboard Music Awards 2018 nominiert zu sein. Auf keinen Fall solle man die Show im Mai verpassen. Tausende Fans kommentierten diesen letzten Facebook-Eintrag und zeigten ihre Trauer. Seit 1990 werden die Billboard Music Awards jährlich von dem gleichnamigen Fachmagazin verliehen, sie basieren größtenteils auf Chartplatzierungen. Zahlreiche Kollegen und Weggefährten äußerten sich nach der Nachricht vom Tod des 28-Jährigen bestürzt. "So traurig... So tragisch. Auf Wiedersehen lieber, bezaubernder Tim", schrieb Superstar Madonna. Der aus Norddeutschland stammende DJ Felix Jaehn ("Cheerleader") schrieb, er wäre ohne Avicii nicht dort, wo er jetzt sei. Dessen Lied "Levels" von 2011 habe ihn dazu gebracht, seine eigene Musik zu machen. "Ruhe in Frieden", twitterte er. Man werde sich immer an Avicii erinnern. Neben "Wake Me Up" und "Levels" gehörte etwa auch "Hey Brother" zu seinen großen Hits.

David Guetta meinte: "Danke für deine schönen Melodien, die Zeit, die wir im Studio verbracht, gemeinsam als DJs gespielt oder einfach nur das Leben als Freunde genossen haben." Der britische DJ Calvin Harris bezeichnete Avicii ebenfalls auf Twitter als "wunderbare Seele, leidenschaftlich und extrem talentiert".

Die niederländische DJ und Musikproduzent Martin Garrix ("Animals") postete bei Twitter ein Foto, auf dem er und Avicii zu sehen sind. "Ich kann nicht in Worte fassen, wie traurig ich gerade bin", schrieb Garrix dazu. Und weiter: "Danke, dass du mich und Millionen andere inspiriert hast."

2014 hatte Avicii zwei Trophäen beim wichtigsten deutschen Musikpreis Echo abgeräumt: für "Wake Me Up" als "Hit des Jahres". Außerdem gewann er in der Kategorie "Künstler Electronic Dance Music". Einige Monate später sagte er seine Tour wegen gesundheitlicher Probleme ab.

In einem seiner größten Hits "The Nights" heißt es: "One day you'll leave this world behind, so live a life you will remember":

Avicii gehört zu den weltweit erfolgreichsten DJs und wurde 2012 und 2013 vom "DJ Magazine" gar zum Besten seiner Zunft gekürt. Er arbeitete unter anderem mit Madonna, Coldplay und David Guetta zusammen.

Avicii in seinem Element. 2016 beendet er seine Karriere.
Avicii in seinem Element. 2016 beendet er seine Karriere. © Universal

Dies waren seine beiden letzten Meldungen auf Instagram:

Im Jahr 2014 war Avicii auf seinem Höhepunkt. Innerhalb nur eines Jahres soll er laut Forbes 28 Millionen Dollar verdient haben.

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