Sie sind für ihre Unberechenbarkeit berüchtigt: Death Grips genießen seit einigen Jahren Kultstatus in der Elektro- und Hip-Hop-Szene. Das US-Trio sorgt mit harschen Sounds, unkonventionellen Veröffentlichungsmethoden sowie mitreißenden Gigs für Aufsehen. Dazu gehören leider aber auch: Absagen. Eine solche erlebten die Besucher ihrer Wien-Show am gestrigen Donnerstagabend.
Geplant war der Auftritt im Club Grelle Forelle, der seit etlichen Tagen restlos ausverkauft war. Dementsprechend lang war auch die Schlange, die sich eine gute Stunde nach dem offiziellen Einlass vor den Türen der Location am Donaukanal gebildet hatte. Nur: Hinein konnte niemand. Nachdem sich die Wartezeit in die Länge zog, hieß es schließlich von zwei Mitarbeitern, dass das Konzert abgesagt sei. "Der Band ist es im Venue zu heiß", lautete die lapidare Begründung.
In der Warteschleife
So wirklich glauben wollte das zu diesem Zeitpunkt allerdings kaum jemand, die Menschentraube lockerte sich zwar etwas, befeuerte aber eher den Umsatz eines nahegelegenen Imbissstandes als dass der Platz vor der Grellen Forelle geräumt wurde. Einige Unmutsbekundungen mischten sich mit Anfeuerungsrufen, letztlich mussten aber auch viele Fans zugeben: Mit so etwas kann man durchaus rechnen bei MC Ride, Zach Hill und Andy Morin.
Gegen 22 Uhr folgte schließlich auch die offizielle Absage auf der Facebook-Seite des Events durch den Promoter: Das Konzert sei gecancelt, Tickets könne man an den jeweiligen Vorverkaufsstellen zurückgeben. Für die Death Grips ist es hingegen - nach dem Durchbruch mit dem Mixtape "Exmilitary", dem anschließenden kurzen Ausflug in die Major-Label-Welt sowie einem vorherzusehenden Streit mit ebendieser, zwischenzeitlicher Auflösung und auch schon mal vorkommender Ausraster seitens der Fans nach Showabsagen - ein weiteres Kapitel in einer ziemlich turbulenten Karriere. Ob mit einem Ersatztermin in naher Zukunft zu rechnen ist, war vorerst nicht in Erfahrung zu bringen.