Mit den Söhnen Mannheims tourt Sänger Xavier Naidoo derzeit durch die Lande, sein neuer Song "Marionetten" ist dabei allerdings nicht zu hören. Aus gutem Grund. Denn das Lied sorgt für heftige Debatten wegen der Texte, die recht nah am Jargon der AfD und der Pegida-Bewegung angesiedelt sind. "Marionetten" heißt das Lied, in dem Naidoo offen dazu aufruft, "einzuschreiten". "Vollgestopft mit kruden Anspielungen" sei das Lied, urteilen Krtiker. Gereimt ist all das nicht nur fragwürdig, sondern mitunter auch populistisch und durch Äußerungen ähnlicher Art aus dem rechten Lager sind sie hinlänglich bekannt.  So werden aus Volksvertretern "Volksverräter" und "Volks-in-die-Fresse-Treter".

Böhmermann kontert

Wobei die Causa Naidoo ja keineswegs neu ist. Schon 2011 vertrat der Sänger die These, dass Deutschland nach wie vor kein souveräner Staat sei und von der Gunst der Allierten abghänge. Seither gehören mehr oder weniger zweideutige Botschaften zu seinem Geschäft und auch Auftritte im rechten Gesinnungskreis, die einige Jahre später auch dazu führten, dass seine geplante Teilnahme am Song Contest wieder abgesagt wurde. In "Marionetten" singt Naidoo über ein politisches Wahlvolk, das von bösartigen Volksvertretern gegängelt wird, es aber scheinbar nicht bemerkt. "Ihr seid blind für Nylonfäden an eueren Gliedern", heißt es. Seither muss sich Naidoo Vorwürfe wie "wirrer Verschwörungstheoretiker" gefallen lassen.

Jetzt holte der Satiriker Jan Böhmermann zum Gegenschlag aus. In seiner jüngsten  ZDFneo-Show "Magazine Royale" präsentierte er das fiktive Album der "Hurensöhne Mannheims" mit dem Titel "Death to Israel" - mit "gefühlvollen Balladen, die den Zuhörern die Herzen und die Augen öffnen". Seine erste Version veröffentlichte Böhmermann auf Facebook - dort wurde sie jedoch bald wieder gelöscht.