Als 1973 Marlon Brando (1924 bis 2004) seinen Oscar für „Der Pate“ zurückwies, ließ er die indianische Aktivistin Sacheen Littlefeather (75) eine Rede halten: „(Marlon Brando) kann diesen Preis nicht akzeptieren. Aus Gründen, wie die Filmindustrie mit Indianern umgehe.“ Zwischen den Applaus mischten sich aber auch Buhrufe und sie fügte auch hinzu: "Es ist eine lange Rede, die ich Ihnen nicht jetzt mitteilen kann. Aber ich würde mich freuen, es der Presse im Anschluss mitzuteilen." Dieser Akt ist nun Geschichte. Denn fast 50 Jahre später hat sich die Oscar-Akademie via Brief bei Sacheen Littlefeather entschuldig.
Emma Thompson (62) widmete 1993 ihren Oscar als beste Schauspielerin „dem Heldentum und der Courage der Frauen“.
Dass in Hollywood weiße Männer regieren, war damals auch schon klar: Frances McDormand (64) ermunterte in ihrer Dankesrede 2018 alle nominierten Frauen im Saal aufzustehen: „Wir haben alle Geschichten zu erzählen.“
Richard Gere (72) nutzte seinen Auftritt 1993, um den chinesischen Parteiführer Deng Xiaoping zu kritisieren: „Damit er seine Truppen aus Tibet abzieht und die Menschen dort in Freiheit und Unabhängigkeit leben können.“ Halle Berry (55), die 2002 als erste afroamerikanische Schauspielerin den Oscar als beste Schauspielerin gewann, sagte unter Tränen: „Das ist für die namenlosen, gesichtslosen farbigen Frauen.“ Während Berry Applaus erntete, hörte Regisseur Michael Moore (67) für seinen Auftritt im Jahr 2003 viele Buhrufe: „Shame on you, Mister Bush!“ rief er und protestierte gegen die Irak-Invasion von George W. Bush.
Und die Umwelt lag 2016 Leonardo DiCaprio (47) am Herzen: „Klimawandel ist real, er passiert.“ Man darf gespannt sein, ob der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) heute Nacht zugeschaltet wird oder ob einer der Stars sich politisch äußern wird, wenn es heißt: And the Oscar goes to. . .