Den Oscar hat Peter Simonischek zwar nicht nach Hause gebracht. Der Stolz seiner Heimatgemeinde aber ist dem "Toni Erdmann"-Hauptdarsteller sicher. Bei seiner Ankunft aus Los Angeles am Wiener Flughafen am Dienstagnachmittag wurde der 70-Jährige von Vertretern des südoststeirischen Markt Hartmannsdorf mit einem Banner ("Peter, Hartmannsdorf ist stolz auf dich!") und Musikern in Tracht empfangen.
Simonischek schien sichtlich überrascht von der Aktion, die von seinem Kindheitsfreund Karl Löffler organisiert wurde. Im Anschluss an den herzlichen Willkommensempfang wurde der Schauspieler samt aller Angereisten, darunter Bürgermeister Otmar Hiebaum (ÖVP), in einem Bus zu seiner Wiener Wohnung gefahren, "damit er sich das Taxi erspart", erzählte Löffler im Vorfeld der APA. Der Plan war stets, ihn unabhängig vom Ausgang bei der Oscar-Verleihung abzuholen. "Er ist ja bei uns aufgewachsen, wir sind alle Freunde aus der Kindheit", so Löffler, der sich als Simonischeks "erster Regisseur" bezeichnet: "Ich war sein Oberministrant."
Simonischek verkörpert in der Tragikomödie "Toni Erdmann" den Scherzbold und Sozialromantiker Winfried, der sich seiner entfremdeten Tochter Ines (Sandra Hüller) mit Scherzen und lustiger Aufmachung anzunähern versucht. Die deutsch-österreichische Koproduktion von Regisseurin Maren Ade war bei der 89. Oscar-Gala vor zwei Tagen als bester fremdsprachiger Film nominiert, hatte aber gegenüber dem iranischen Beitrag "The Salesman" von Asghar Farhadi das Nachsehen. Simonischek gewann für seine Darstellung u.a. den Europäischen Filmpreis sowie den Österreichischen Filmpreis.