Vor genau 150 Jahren ist der Donauwalzer von Johann Strauß uraufgeführt worden. Bis heute gilt er als musikalische Visitenkarte Österreichs - vielen sogar als heimliche Bundeshymne. Auch international macht das Stück bis heute vor Furore: 17.300 Einträge finden sich auf Youtube unter dem Stichwort Donauwalzer. Natürlich auch die berühmten Varianten, die beim Wiener Neujahrskonzert eingespielt wurden. Zum Beispiel diese Version, aufgenommen beim Neujahrskonzert 2011 von den Wiener Philharmonikern unter Franz Welser-Möst.
Weil das Werk am 15. Februar 1867 vom Wiener Männergesangsverein bei einer Faschingsliedertafel im Dianabadsaal in Wien uraufgeführt worden ist, darf eine von dem Ensemble gesungene Variante natürlich auch hier nicht fehlen. Die Originalpartitur befindet sich übrigens noch im Besitz des Vereines.
Wer sich im Netz etwas umsieht, entdeckt bald auch eine Teenie-Schwarm-Version des gefeierten Werks. Sogar die hat etwas für sich. Aufgenommen haben diese Rockvariante des Donauwalzers die Jonas Brothers, von Disney geförderte Popstars der frühen Nullerjahre. Was auf jeden Fall zeigt: Diese Musik hält alles aus.
Einen ganz großen Auftritt hatte der Donauwalzer 1968 in Stanley Kubricks Kultfilm "2001 -Odyssee im Weltraum". Zu den straußschen Klängen sieht man da eine Rakete an eine Raumstation andocken - in Cinemascope. Die Sequenz gehört bis heute zu den meistzitierten in der Geschichte der Weltraumopern. Zu Recht. Kubrick zeigt, dass der Walzer nicht nur aufs Tanzparkett passt.
Schon 1936 wurde der Donauwalzer im Film gefeiert: Die aus Frankreich stammende Sängerin Lily Pons gab den Walzer in der Musikkomödie "That Girl from Paris" zum besten. Was als recht konventionelle Soubretten-Version beginnt, eskaliert recht rasch zu einem Feuerwerk ausgeflippten Swing-Wahnsinns. Alles in allem die vielleicht unglaublichste Version des ehrwürdigen Meisterwerks.
Eine wunderschöne Jazzversion des Donauwalzers hat das European Jazz Trio aufgenommen - Marc van Roon (Piano), Frans van der Hoeven (Bass) undRoy Dackus (Drums) sind für ihre frischen Arrangements berühmter Musikstücke bekannt. Auch den Donauwalzer würde man als Jazzstück nicht unbedingt erwarten. Trotzdem eine sehr überzeugende Version.
Hier eine ältere Aufnahme: Das Wiener Staatsopernorchester unter Max Schönherr. Der 1903 im heutigen Maribor geborene Dirigent, der unter anderem an der Grazer Oper, am Theater an der Wien und an der Wiener Volksoper wirkte, machte sich um das österreichische Musikgut besonders verdient. Diese auf LP gepresste Aufnahme dürfte ursprünglich noch auf Schellack eingespielt worden sein.
Schwungvoll klingt auch die vierhändige Donauwalzer-Variante der beiden deutschen Showpianisten David & Götz. Bei dieser Aufnahme aus der Barclaycard Arena Hamburg hört man denn auch gleich das Publikum mitklatschen. Vielleicht liegt's ja daran, dass die beiden Künstler mit extra zackigem Anschlag durch das Werk durchmarschieren. Zwischendurch werden auch reichlich Faxen gemacht - die Musiker haben dabei sichtlich ihren Spaß.