Das Grazer Orchester recreation bietet in dieser Saison erstmals "Big.Soaps" an, jene Mischung aus Konzert, Text und Moderation, die schon bei der styriarte beim Publikum gut ankam. Erfreut zeigte sich Intendant Mathis Huber am Dienstag auch darüber, dass der Aboverkauf um zehn Prozent gestiegen ist. Ab sofort setzt man auf noch mehr Service rund um die Konzerte, hieß es bei der Pressekonferenz.

Das Orchester recreation verzeichnet rund 200 neue Abonnenten "und das in einer angeblich abofeindlichen Zeit. So eine Steigerung hatten wir noch nie", freute sich Huber. 40 davon wurden für die neue "Soap"-Linie verkauft. Dabei handelt es sich um die normalen Konzerte, die etwas gekürzt werden, zusätzlich liest Schauspieler Johannes Silberschneider Texte und moderiert den Abend, auch die Entstehung eines Konzertes soll sichtbar gemacht werden. "Wir wollen überall ein bisschen Werkstatt hineinbringen", betonte Huber. Acht Kameras fangen das Geschehen ein und bringen es auf eine große Leinwand hinter den Musiker, sodass das Publikum alles aus nächste Nähe sieht. Die "Big.Soaps" werden auch als Generalproben für Schulklassen angeboten.

Johannes Silberschneider
Johannes Silberschneider © Werner Kmetitisch

Ein weiterer wichtiger Faktor ist bei allen Produkten aus dem Hause styriarte das Service, das bei den recreation-Konzerten ausgebaut wurde. In Zukunft sind die Programmhefte gratis, Busse bringen das Publikum aus allen Ecken der Steiermark sowie aus Kärnten günstig direkt zum Konzert und wieder nach Hause. Die Karten für die Veranstaltungen können beliebig umgetauscht werden, und alle Besucher unter 27 Jahren - nicht nur Schüler und Studenten - bekommen eine Viertelstunde vor Konzertbeginn Karten um fünf Euro. "Wohlfühlen als Grundelement der Rezeption" beschrieb es der Intendant.

Noch nicht sicher ist, ob und wann die Stelle eines Chefdirigenten nachbesetzt wird. Michael Hofstetter hört mit Ende der Saison nach fünf Jahren auf, und "für die Saison 2017/18 ist kein Chefdirigent gedacht", äußerte sich Mathis Huber. Ein solcher sei zwar "für die Gestaltung des Orchesterprofils wichtig", würde aber auch "quantitativ sehr dominant" sein, da er die Hälfte der Konzerte selbst dirigieren würde.