Am Dienstag hätte er mit seinem Orchester "Academy of St. Martin in the Fields" im Wiener Musikverein Werke von Mendelssohn, Beethoven und Mozart zur Aufführung bringen sollen. Nun wurde bekannt, dass Neville Marriner gestorben ist: Der 92-jährige britische Geiger und Dirigent studierte bereits als 13-Jähriger am Royal College of Music in London, wo er von 1950 bis 1959 auch Professor für Violine war.

Im Jahr 1958 gründete er mit zwölf Kollegen das "Kammerorchester Academy of St. Martin in the Fields", der Name geht auf eine Barockkirche am Trafalgar Square zurück, wo das Ensemble nach dem Abendgottesdienst Konzerte geben durfte. Nach dem Erscheinen von Antonio Vivaldis "Vier Jahreszeiten" im Jahr 1970 feierten Marriner und seine Musiker einen Erfolg nach dem anderen. Unter anderem spielte das Orchester 1984 auch die Filmmusik für "Amadeus" ein.

Geadelt

Marriner leitete auch zahlreiche andere Orchester, darunter das Minnesota Orchestra oder das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart. Die Einspielungen des 1924 in Lincoln geborenen Engländers umfassten die Werke der barocken und romantischen Musik bis zu zeitgenössischen Komponisten. Für seine musikalischen Verdienste ernannte Königin Elizabeth II. ihn 1975 zum Commander of the British Empire und erhob ihn 1985 in den Adelsstand. 

Bei den diesjährigen Salzburger Festspielen feierte das Mozarteumorchester Salzburg sein 175-jähriges Bestehen u.a. mit einem umjubelten Konzert unter Neville Marriner. Er starb nun am 2. Oktober 2016 drei Tage nach seinem letzten Konzert in Padua.