Eine Legende aus der norwegischen Black Metal Szene kommt unerwartet zu Amt und Würden. Fenriz, Schlagzeuger von Darkthrone, wurde in der 9000-Seelen-Gemeinde Kolbotn nahe Oslo zum Stadtrat gewählt. Dabei hatte der Schlagzeuger nur kandidiert, weil er sich gar keine Chancen auf das Amt ausgerechnet hatte.
Im Gespräch mit dem Musikmagazin Clrvynt erzählt er: "Ich habe zugesagt. Ich ging ja davon aus, ich werde ungefähr Nummer 18 auf der Liste sein und sowieso nichts tun müssen." Gylve Nagell, wie er mit bürgerlichem Namen heißt, bewarb seine Kandidatur nur mit einem Foto (siehe unten), auf dem er mit seiner Katze abgebildet ist. Darunter steht: "Bitte wählt mich nicht."
Dass das nicht gut gehen kann, war eigentlich klar. Über seinen Wahlsieg ist der Musiker nicht erfreut. Er, der eigentlich bei der Post arbeitet, bekomme für seine neue Funktion nicht viel Geld, aber immerhin gibt es somit mehr Aufmerksamkeit für das neue Album seiner Band Darkthrone. Seine neue Aufgabe beschreibt der Schlagzeuger so: "Grundsätzlich muss ich einspringen, wenn die eigentlich Verantwortlichen verhindert sind. Dann muss ich hingehen, mich dort reinsetzen und mich zwischen all den normalen Leuten blöd fühlen."
Aber er tritt sein Amt an, hat auch keine große Wahl und meint resigniert: "Naja. Jetzt ist das halt so. Bin ich eben Lokalpolitiker. Aber Norwegen ist ja nicht so groß und lokal bedeutet da auch lokal." Vier Jahre dauert eine Legislaturperiode, dann kann er sich gegen eine mögliche Wiederwahl zur Wehr setzen.
Für alle, die Darkthrone nicht kennen:
MARE
Matthias Reif