Der Bund übernimmt die Finanzierung der Berliner Musikakademie des Dirigenten und Pianisten Daniel Barenboim für Musiker aus der arabischen Welt und Israel. Damit wolle Deutschland einen Beitrag zum Friedensprozess in Nahost leisten, kündigte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) am Freitag an. Barenboim nannte bei einer Besichtigung die Akademie "ein Experiment in Utopie". Die staatlich anerkannte Musikhochschule trägt seinen Namen und den des amerikanisch-palästinensischen Literaturwissenschafters Edward Said (1935-2003).
Musik verbindet
Nach dem Vorbild von Barenboims West-Eastern Divan Orchestra sollen die jungen Studenten im gemeinsamen Musizieren die Grundlagen für das gegenseitige Verständnis legen. Neben dem jeweiligen Instrument erhalten die Studenten Unterricht in Geisteswissenschaften. In diesem Wintersemester sollen die ersten 30 Studenten starten, ab 2018/19 sollen es dann bis zu 90 Studenten werden.
Für die Betriebskosten erhält die Akademie ab 2017 zunächst 5,5 Mio. Euro im Jahr vom Bund, ab 2019 sollen es sieben Mio. Euro jährlich sein. Der Bund hatte bereits den Umbau eines Teil des früheren Kulissendepots der Staatsoper Unter den Linden mit 20 Mio. Euro finanziert. Spektakuläres Kernstück der Akademie ist der vom US-Architekten Frank Gehry entworfene Konzertsaal mit 620 Plätzen.