Drei Tage Festival sind vorbei - und anders als in den Vorjahren folgt heuer noch ein weiterer. Am heutigen Samstag, dem "falschen Sonntag", freuten sich längst nicht alle Fans über die Überlänge. Die relativen kalten Nächte, die heißen Tage und die intensiven Partys zehren dann doch an den Nerven der Camper.
Los ging's am Samstag-Nachmittag mit geballter Austro-Power. Viech und Krautschädl lieferten eine solide Show, und mehr Besucher lockten auch die darauf folgenden Zebrahead nicht an. Eine beachtliche Leistung. Der große Einbruch kam dann mit Tom Odell - seine großartige Show mit eingängigen Popsongs wurde kaum gewürdigt, für ihn war es wohl das falsche Festival. Zur großen Überraschungen gerieten "Seiler & Speer", die ob des enormen Zuspruchs bei ihrer bisher größten Show selbst ein bisserl baff waren. Obwohl fast zeitgleich Alt-Rocker Alice Cooper die blaue Bühne bespielte, blieb das Publikum dem österreichischen Duo treu.
Cooper lieferte indes eine Show, in der nichts dem Zufall überlassen wird. Bis auf die Sekunde sind die Bewegungen bei diesem Kostümfest getimt, das Kunstblut fließt in Strömen. Schockieren kann der 68-Jährige mit Zombie-Krankenschwester und einem überdimensionalen Frankenstein längst niemanden mehr, der Kultcharakter von Songs und Sänger lockt dann aber doch.
Gegen Mitternacht mussten sich die Fans zwischen den beiden Headlinern Volbeat und Cypress Hill entscheiden. Beide sind Dauergäste auf Festivals, beide haben eine eingeschworene Fangemeinde. Das Publikum teilte sich erstmals bei diesem Festival fast gleichmäßig zwischen den Headlinern auf, die Stimmung war jedoch bei den US-Hip Hoppern von Cypress Hill um Längen besser.
Anders als prognostiziert blieb das Wetter den ganzen Tag über trocken - pünktlich zum Auftritt von Austrofred als Late Night Act setzte der Regen aber voll ein. Pech für den Entertainer, seine Show spielte sich vor einigen wenigen Mutigen ab. Der Rest verkroch sich auf den Zeltplatz - für den Finaltag morgen will man schließlich fit sein. Am Sonntag stehen unter anderem Nofx, Deftones, Killswitch Engage, Heaven Shall Burn und die Red Hot Chili Peppers am Programm. Den Abschluss bildet das traditionelle Abschiedsfeuerwerk um Mitternacht.