Während Wanda sich gestern am Nova Rock-Festival auf der Bühne austobten, lud EAV-Sänger Klaus Eberhartinger backstage zum Pressegespräch. Die EAV war als "Late Night Act" gebucht - eine Überraschung? "Ich bin am Ende, ich bin am Ziel - Nova Rock", scherzte Eberhartinger, der vom Auftritt nicht immer begeistert war. "Die Leute sind müde, vermutlich nicht mehr ganz nüchtern, was ich bis jetzt gesehen habe, stimmt das auch. Aber was mir die Leute gesagt haben, hat der Auftritt halt Kultcharakter, das ist lustig, praktisch Jurassic Park-mäßig."
Untergebracht ist der Backstage-Bereich in einem Zelt, das noch vor wenigen Monaten als Flüchtlingsquartier zur Verfügung gestellt wurde. "Ein Thema, auf das viele Angstparteien ein braunes Licht geworfen haben." Zum Stichwort Identitäre Bewegung sagt der Entertainer: "Mit denen brauchst net reden. Ein Trottel ist ein Trottel. Die Identitären sind komplett fehlgeleitet, die laufen mit Vollgas in eine Sackgasse. Es ist eine ganz böse Erscheinung, eine unerwünschte Nebenwirkung der groß aufkommenden Rechtsparteien. Sie sind nicht erleuchtet, sondern verblendet."
"Dummheit ist ansteckend"
Auch zum Flüchtlingsthema hat der 65-Jährige eine klare Meinung: "Freilich gibt es ein Problem, aber das gibt es schon lang. Hätte man früher in Flüchtlingslagern vor Ort Infrastruktur geschaffen, wären viele erst gar nicht gekommen. Die Menschen riskieren ihr Leben ja nicht, weil sie einen Abenteuerurlaub machen wollen." Und zu US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump: "Der Donald Duck unter den Politikern. Dummheit ist wie Ebola, ansteckend und unheilbar."
Kritische Worte fand Eberhartinger auch zum Thema Integration: "Das wurde lange nicht ernst genommen. Das war so - da kommt der Sturm, oh, da kommt der Sturm, ja, da müssen wir das Fenster zumachen. Und das wird dann diskutiert, bis der Sturm wieder vorbei ist. Und dann sagt man, na, das war aber ein Sturm, heast, und der Regen, der Wind, nach Wahnsinn, da sollten wir das Fenster zumachen. Das heißt aber nicht, dass wir die Grenzen dicht machen sollen."
Abseits der Politik kam auch das mögliche Ende von EAV zur Sprache. "Das Ablaufdatum rückt näher", lachte Eberhartinger. "Irgendwann wird es eine Abschiedstournee geben, vielleicht 2018, da gibt's uns 40 Jahre. Und so eine Tournee kann ja gut und gerne zwei, drei Jahre lang dauern."