Manche Filme und Serien vermögen ein wenig am Weltbild, das man hat, zu drehen. Wenn Sie nach der Konsumation von „The Great Escapists“ gefragt werden, was Sie auf die einsame Insel mitnehmen würden, kann es nur zwei Antworten geben: RichardHammond („Top Gear“, „The Grand Tour“) und ToryBelleci („MythBusters“). Und möglichst auch eine 70 Personen umfassende Filmcrew.
Das Szenario der sechsteiligen Reihe, die auf Prime Video abrufbar ist: Hammond und Belleci geraten mit ihrem Boot in einen Sturm, werden abgetrieben und auf einer menschenleeren Insel angeschwemmt. Die modernen Robinson Crusoes finden – der Müll-Globalisierung sei Dank – jede Menge Treibgut, was ihr Überleben sichert. Aber Überleben ist für die Exzentriker nicht gut genug: Weil der Transport des Treibguts mühsam ist, bauen sie sich in der ersten Folge aus Gegenständen, die sie finden, ein kleines Holzauto und etwas, das schon eher an einen Panzer erinnert.
Ab diesem Zeitpunkt grassiert auf der Insel (gedreht wurde nahe Panama) endgültig der Wahnsinn. Die beiden Herren verwandeln sich in Daniel Düsentriebs, bauen ein Haus, schmelzen Glas oder sorgen für Strom auf der Insel. Weil nichts unmöglich scheint, schrumpft der Wunsch, wieder in die Zivilisation zurückzukehren.
Zuschauer und Zuschauerinnen, die hinterfragen, wie dies alles möglich sei und sich damit der Illusion dieses Survival-Abenteuers berauben, haben nur den halben Spaß daran. Deswegen: Augen auf, Hirn auf halbe Drehzahl einstellen und durch.