Der FP-Chef Herbert Kickl wird die Einladung zu den Poltikergesprächen der Wirtshaus-Runde namens „Bürgerforum“ auf Puls24 nicht annehmen. Dass ein Politiker, der den Anspruch auf die Kanzlerschaft erhebt, einen kleinen Spartenkanal außen vor lässt, ist bei näherer Betrachtung eine missliche Angelegenheit. Die Medienlandschaft zerfasert und separierte sich in Echokammern, und auch Parteien bespielen längst eigene Kanäle. Da wäre es wünschenswert, dass es weiterhin Orte gibt, an denen sich das gesamte politische Spektrum trifft.
Die Politik sollte mit dem Boulevard reden und mit den Qualitätsblättern, sie sollte in der Nachrichtenschleuder mit billiger Aufmachung auftreten und in der hochgeistigen Diskussionssendung. FP-Mediensprecher Christian Hafenecker meinte, Puls 24 wäre ein „linker Sender“. Politische Akteure wären aber gerade dazu aufgefordert, ihr Biotop zu verlassen und in Medien zu reden, die (und das ist eh nur eine reine Vermutung) nicht von ihrem Klientel konsumiert werden. Sie müssen auch versuchen, andere zu überzeugen, oder zumindest ihre Argumentation plausibel zu machen.
Eine Kickl-Absage macht noch keine Medienkrise, ist aber in einer Zeit, wo Message Control wohl zu einer neuen Normalität gemacht werden soll, sehr bitter.