Man ist immer gut beraten, wenn man dem Idyll misstraut. Schon gar, wenn man in den lauschigen Orten Midsomer oder Rosenheim wohnt. Die Mordrate ist in beiden Orten exorbitant hoch. Salopp gesagt: Wer nicht gut genug aufpasst, der kann gleich vom Leben Abschied nehmen. Die gute Nachricht hingegen: Ebenso hoch wie die Mordrate ist immerhin auch die Aufklärungsrate. Es ist natürlich kein Zufall, dass beide Faktoren hier untrennbar miteinander verbunden sind: Die kriminelle Energie, die gleich in der Nachbarschaft entfesselt wird – nicht selten kennt man sich sogar, und die Hartnäckigkeit der Ermittler. Eines steht fest: Noch schwerer als man auf das Tun hinter nachbarlichen Gardinen blicken kann, lässt es sich in andere Menschen schauen. Dieser Abgrund, der fasziniert und schürt die Angstlust. Die jedoch in einigen Formaten durch das meist gerne auch schrullige Ensemble abgeschwächt wird. Bestes Beispiel: Columbo, der in ORF 2 am Montag und Samstag zu sehr später Stunde immer noch für Recht und Ordnung sorgt.

Gleiches gilt für Inspector Barnaby, der seit 1997 ermittelt und immer noch nicht dem Bösen den Garaus gemacht hat. Im ZDF, wo die Serie im Juni 2005 zum ersten Mal ausgestrahlt wurde, liefert man nicht nur die Premieren, sondern zeigt jeden Montag Barnaby auch im Hauptabendprogramm auf ZDF neo – und das nun offiziell auch in der Dauerschleife. Denn Montagabend (20.15 Uhr) beginnt man mit der Serie, die mittlerweile 23 Staffeln umfasst, wieder ganz von vorne. Als Ermittler zu sehen ist demnach John Nettles, der nach 13 Staffeln an seinen "Cousin" Neil Dudgeon übergeben hat. "Tod in Badger’s Drift" heißt die allererste Folge, in der sich eine ältere Dame beim Sturz über die Treppe das Genick gebrochen hat. Unfall oder Mord? Barnaby wird es herausfinden!


Im ORF sind die bevorzugten Ermittler im bayrischen Ort Rosenheim angesiedelt. Die Rosenheim Cops liefern seit Jahren verlässliche Quoten im Unterhaltungssegment – zwischen 850.000 und 900.000 Zuschauer schalten im Durchschnitt ein, manche Folgen knacken sogar die Millionenmarke und kommen bisweilen sogar dem Spitzenreiter Zeit im Bild nahe. Den "Tatort" überflügelt man beständig, außer dieser kommt aus Wien. Am Donnerstag geht es mit der 20. Staffel weiter und ein Ende ist nicht in Sicht, weitere Staffeln wurden bereits abgedreht.
Seit Februar 2004 sind die Rosenheim Cops im ORF zu sehen. Mit der wachsenden Beliebtheit änderte sich auch die Ausstrahlungszeit. Viele Jahre wurde die Serie rund um ein bayrisches Kommissariat nach 22 Uhr ausgestrahlt, seit 2011 hat sie ihren fixen Hauptabendtermin am Donnerstag. Bislang wurden im ORF 458 Folgen ausgestrahlt.



Am Donnerstag geht es mit der Folge "Bestohlene Diebe" weiter, die während der Coronazeit gedreht wurde. Während dieser 26 Folgen umfassenden Staffel nehmen sich mit Anton Stadler (Dieter Fischer) und Miriam Stockl (Marisa Burger) gleich zwei Ensemblemitglieder eine Auszeit. Während Anton Stadler zu einer längeren Reise aufbricht, verabschiedet sich gegen Ende der Staffel auch Stockl in den Urlaub. Ganz muss man auf die umtriebige Polizeisekretärin nicht verzichten, sie wird sich aus dem Urlaub melden. Aber den Klassiker: "Es gabat a Leich", wird man vorübergehend nicht hören. Hintergrund waren Terminkollisionen bei den Dreharbeiten in der Coronazeit.

In der kommenden Folge wird der Bewacher eines gestohlenen Maibaums erschossen aufgefunden. Der Vorsitzende des Walpertskirchner Burschenvereins gerät in den Fokus. Oder waren doch Erbschaftsstreitigkeiten der Auslöser? Die Cops werden den Fall wohl mit Sicherheit lösen.