Die Auflagenkontrolle (ÖAK) hat soeben ihren Halbjahresbericht vorgelegt. Er erntet traditionell viel weniger Beachtung als die Media-Analyse (MA). Das ist historisch bedingt. Die MA entstand 1965 – eine Dekade nach der gleichnamigen deutschen Marktforschung, wie viele Nutzer welches Medium hat. Die ÖAK hingegen hat 45 Jahre Rückstand gegenüber dem bereits 1949 gestarteten nachbarlichen Pendant IVW. "Krone" und "Kurier" nehmen gar erst seit 2000 daran teil.
Eine Ursache der Verzögerung ist, dass erfragte Reichweiten ein Vielfaches der Auflage betragen. Denn im Schnitt hat jedes Stück Zeitung mehrere Leser. Früher, als mehr Leute in einem Haushalt wohnten, lag dieser Faktor für Titel mit Abo-Stärke deutlich höher. Der deutsche Verlegerverband beziffert ihn heute insgesamt mit 2,9 Lesern pro Tageszeitung. Wie kommt er zu dieser Zahl? Er teilt die via MA-Umfrage ermittelte Reichweite durch die aus Firmendaten ersichtliche Auflage.