Dienstag, kurz vor Mitternacht, ist nicht der Sendeplatz, den sich Filmemacher wünschen. Oder vielleicht doch? Vor 60 Jahren, nur drei Tage nachdem das ZDF seinen Betrieb aufnahm, startete die Erfolgsgeschichte des „Kleinen Fernsehspiels“. Die Nachwuchsschiene ist eine Spielwiese für Filmtalente, auf der sich schon Rainer Werner Fassbinder austoben konnte.
Mit der Reihe „Shooting Stars“ beginnt heute ein neuer Durchgang. Eröffnet von einem Drama über die junge Marie (Laura Balzer), die mit Sohn Lenny prekär im Wohnwagen haust. Als sie auch noch ihren Job in der Tankstelle verliert, findet sie auf dem Jahrmarkt und beim Charme des Schaustellers Erich (Aaron Altaras) Unterschlupf. Eine rasante Welt, visuell mitreißend, es geht hinauf und hinunter, hin und her. Marie taucht ein in die Verlockungen des Rummelplatzes; zu sehr, wie sich herausstellt. Während im Hintergrund die Partisanen-Hymne „Bella ciao“ Aufbruch verheißt, nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Das Spielfilmdebüt von Abini Gold (32) erzählt von Glück mit Ablaufdatum: In zwei Wochen charmieren die Schausteller dann in einer anderen Stadt andere Frauen. Gerade diese Flüchtigkeit des Hochgefühls bleibt von dem eindringlichen Drama in Erinnerung.
„Zwischen uns die Nacht“, Dienstag um 23.15 Uhr im ZDF.
